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DOI: 10.1055/s-0035-1559228
Frühe Ansprechanalyse auf Chemotherapie durch RNA Sequenzierung bei Magenkarzinomen
Einleitung: Die Prognose von Patienten mit Magenkarzinom wird unter anderen durch das Ansprechen auf Chemotherapie bestimmt. Biomarker, die den Therapieerfolg voraussagen, existieren nicht. In dieser Studie untersuchen wir die frühe Reaktion auf Chemotherapie mittels RNASeq. Ziel ist es Reaktionsmuster zu identifizieren, die vorzeitig das Ansprechen auf Chemotherapie vorhersagen können.
Methode: Pt. mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Magenkarzinom wurden in die Studie eingeschlossen. Tumor- und Normalgewebe wurde vor und nach dem ersten Zyklus Chemotherapie endoskopisch asserviert. Nach 3 Zyklen wurde da Ansprechen evaluiert. Nach RNA Sequenzierung erfolgte die bioinformatische Analyse durch Vergleich des Exons von Therapieansprecher (A) und Nicht-Ansprecher (NA) (Tumor/Normalgewebe). Die Analyse erfolgte fokussiert auf die Regulierung von hallmarks of cancer Genen.
Ergebnisse: 10 Pt. (3 Ansprecher, 7 Nichtansprecher) wurden in die Studie eingeschlossen. Bei 6 Pt. konnten Proben vor und nach dem 1. Zyklus Therapie untersucht werden. In der prätherapeutischen Analyse zeigte sich in der PCA bei den Tumoren eine deutlich reduzierte Komplexität der Expressionsprofile. Prätherapeutisch konnten A und NA in der PCA nicht voneinander unterschieden werden. Unter Chemotherapie zeigten sich bei A und NA die hallmarks of cancer Gene signifikant unterschiedlich reguliert. Während bei A Pt. eine überwiegende Herunterregulierung stattfand kam es bei NA zu einer Hochregulierung (OR 2; p < 0,0001). Im Detail wurden reguliert: Proliferation (OR 8,3; p < 0,0001), Invasion und Metastasierung (OR 3,6; p < 0,0001), Tumor vermittelte Inflammation (OR 4,2; p < 0,0001) und Onkogene (OR 2; p = 0,002).
Diskussion: Diese Pilotstudie zeigt, dass A und NA kurz nach Einleitung der Therapie durch ihre Expressionsregulierung unterscheidbar sind. Trotz der prätherapeutischen Heterogenität der Tumore reagieren A ähnlich auf die Therapieinduktion. Unter Therapie kann eventuell auch die Regulation von tumorrelevanten Gengruppen identifiziert werden. Trotz der geringen Fallzahl wird durch die vorliegende Studie das Potenzial früher Responseanalysen deutlich. Untersuchungen an größeren Patientenkollektiven stellen einen vielversprechenden Ansatz dar prädiktive Biomarker zu entwickeln.