DECOR – Erste Daten des Deutschen Kolonkapselregisters

Ziel: Ziel des Registers ist eine objektive Erfassung aller durchgeführten Kolonkapselendoskopien in Deutschland, einschließlich der Dokumentation von epidemiologischer Daten, Indikationen, Diagnosen, Durchführung und einer möglichen therapeutischen Konseqequenz.

Methode: Wir initiierten eine landesweite internetbasierte Dokumentation zur Objektivierung von Kolonkapseluntersuchungen.

Ergebnisse: Bislang wurden seit 2014 120 Kolonkapselendoskopien dokumentiert. Die Untersuchungen wurden an 71 Männern und 49 Frauen durchgeführt, wobei das durschnittliche Alter bei 56 Jahren lag (range 15 – 82). Gründe für die Wahl der Kapselendoskopie waren in 81 Fällen die persönliche Entscheidung, während bei 31 Patienten eine inkomplette Koloskopie vorangegangen war. Ein weiterer Patient erhielt die Kolonkapseluntersuchung aufgrund von Kontraindikationen zur Koloskopie. Die Indikationen zur Begutachtung des Kolons wurden wie folgt angegeben: 61 symptomatische Patienten, 45 Patienten zur Vorsorgeuntersuchung, 6 zur Abklärung einer CED und 8 aufgrund anderer Ursachen (z.B. CEA Erhöhung, Z.n. Kolon-Ca). Die Symptome der Patienten waren in 26 Fällen abdominelle Schmerzen, in 17 Fällen gastrointestinale Blutungszeichen oder wechselndes Stuhlverhalten in 11 Fällen. Weiterhin 7 Patienten mit Gewichtsverlust und Anämie. Die Untersucher fanden, dass 99 der stattgefundenen Kapseluntersuchungen zu einer vollständigen Beurteilbarkeit des Kolons führten, wobei eine adäquate Darmreinigung in 110 Fällen vorlag. In 69 Fällen ergaben sich signifikante Befunde: 42 Fällen mit Nachweis von Polypen, 26 Patienten mit Divertikulose. Ferner zeigten sich Angiektasien, Colitiden und in zwei Fällen wurde der Verdacht auf ein kolorektales Karzinom geäußert. Insgesamt führte die Kolonkapselendoskopie in 59 Fällen zu einer weiteren Therapieempfehlung. In allen genannten Untersuchungen traten keine Komplikationen auf.

Schlussfolgerung: Die Kolonkapselendoskopie wird in Deutschland für zahlreiche Indikationen genutzt und oftmals von den Patienten selbst gewünscht. Es handelt sich um eine sichere Methode, die in der Hälfte der dokumentierten Fälle zu einer weiteren Empfehlung (Diagnostik, Therapie) geführt hat.