Z Gastroenterol 2015; 53 - KG312
DOI: 10.1055/s-0035-1559338

Endoskopische Resektion von Rezidiven nach Barrett-Frühkarzinom: Technischer Erfolg und histologische Ergebnisse:

H Manner 1, B Wagner 1, A Hoffman 1, J Rey 1, R Kiesslich 1
  • 1HSK Wiesbaden, Innere Medizin II, Wiesbaden, Deutschland

Einleitung: Rezidive nach endoskopischer Resektion (ER) von Barrettfrühkarzinomen (BFK) treten in Abhängigkeit der Therapiestrategie (ER mit oder ohne nachfolgende thermische Ablation) in 3 – 35% der Fälle auf. In der Regel lassen sich solche Rezidive erneut endoskopisch therapieren. Allerdings gibt es bisher nur wenige Daten zur gewählten Technik und den histologischen Ergebnissen bei der Rezidivtherapie.

Material und Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven Analyse wurden endoskopische und histologische Daten von Patienten, die von 04/2014 bis 02/2015 aufgrund des V.a. ein BFK-Rezidiv endoskopisch behandelt wurden, anhand der Endoskopie-Datenbank (E&L, Erlangen) der Klinik für Innere Medizin II ausgewertet. Analysiert wurden hierbei zeitlicher Abstand zur primären BFK-Therapie, Lokalisation des Rezidivs, gewählte Resektionstechnik, technischer Erfolg und histologischer Befund.

Ergebnisse: Bei insgesamt 355 FU-Untersuchungen (ÖGD, EUS) nach BFK wurde bei 9 Pt. der V.a. ein BFK-Rez. erhoben. 6/9 Pt. waren männl., das mittl. Alter betrug 64 Jahre (44 – 84). Der zeitliche Abstand zur primären BFK-Therapie betrug im Mittel 41 Mo. (9 – 114). Die Lokalisation des vermuteten Rezidivs war inselförmig im Neo-Plattenepithel (n = 5), in narbiger Stenose an Kardia (n = 1) und im Kardiabereich am Unterrand der ehemaligen ER (n = 3). Die erneute ER erfolgte in Ligatur- (n = 4; 2/4 mit vorheriger Unterspritzung) oder Kappentechnik (n = 5); technischer Erfolg 100%. Die histologische Aufarbeitung bestätigte in 7/9 Fällen ein BFK-Rezidiv, in 2 Fällen fand sich keine Neoplasie. Eine histologische R0-Resektion erfolgte bei 5/7 Fällen mit bestätigtem Rezidiv. Bei den 2 Pat. mit R1-Resektion fand sich makroskopisch keine Restneoplasie mehr. Die maximale Invasionstiefe betrug m3 (n = 2) mit jeweils Low-Risk-Histologie (G1 – 2, L0, V0).

Schlussfolgerung: Unsere Daten bestätigen, dass bei frühzeitiger Detektion eine ER von Rezidiven nach BFK technisch möglich ist und zumeist mit einer R0-Resektion erreicht werden kann. Aufgrund des möglichen Auftretens von Spätrezidiven auch nach über 5 Jahren sollten Frühkarzinom-Patienten in der endoskopischen Nachbeobachtung bleiben.