Z Gastroenterol 2015; 53 - KG329
DOI: 10.1055/s-0035-1559355

Effektivität, Komplikationen und Langzeitverlauf der flexibel-endoskopischen Zenker-Divertikulotomie

F Straulino 1, A Genthner 1, A Schwarzenböck 1, A Eickhoff 1
  • 1Klinikum Hanau, Medizinische Klinik 2, Hanau, Deutschland

Einleitung: Seit 1995 wird die flexibel-endoskopische Divertikulotomie bei Zenker-Divertikel zunehmend durchgeführt. Als relativ neue Therapieoption muss sie sich bezüglich Effektivität, Morbidität und Rezidivrate mit den etablierten Methoden der offenen Chirurgie und den starren Staplermethoden messen lassen. Ziel dieser Arbeit ist die Erhebung der Effektivität und Komplikationen sowie des klinischen Verlaufs der in unserer Abteilung seit 2010 behandelten Patienten.

Methodik: Aus einer Datenbank wurden retrospektiv technische Durchführung und Komplikationen der Divertikulotomie ermittelt und analysiert. Aktuell wurden zudem alle Patienten bezüglich Symptomen eines Zenker-Divertikels telefonisch befragt.

Ergebnisse: Von 03/2010 bis 03/2015 wurde bei 24 Patienten eine flexibel-endoskopische Divertikulotomie bei Zenker-Divertikel durchgeführt. Die Patienten waren im Durchschnitt 68 Jahre bei 11 Frauen und 13 Männer. Nach Einlage einer Magensonde und unter Zuhilfenahme einer Mukosektomie-Kappe erfolgte die endoskopische Durchtrennung des Divertikelstegs mittels Nadelmesser (n = 19), APC (n = 3) oder SB-Messer (n = 2) bis 2 – 3 mm oberhalb des Divertikelgrundes. Bei 21 Patienten konnte eine komplette Divertikulotomie in einer Sitzung erfolgen, bei 3 Patienten war ein zweizeitiges Vorgehen notwendig. Majorkomplikationen inklusive Blutungen oder Perforationen traten in keinem Fall auf. Bei einem Patienten kam es zu einem Hautemphysem ohne relevante Morbidität. Die Interventionen lagen zum Zeitpunkt der Befragung im Median 19,8 (2 – 53) Monate zurück. Bei 4 Patienten bestanden entweder bei Befragung neuerliche Symptome oder es war zwischenzeitlich ein Rezidiv erneut endoskopisch behandelt worden. Dies entspricht einer Rezidivrate von 16,66%. Diese waren durchschnittlich nach 16,2 (5 – 48) Monaten aufgetreten. Auffällig war, dass bei 3 Rezidiven die APC als Verfahren zum Einsatz gekommen ist.

Schlussfolgerung: Die flexibel-endoskopische Divertikulotomie stellt ein effektives und sicheres Verfahren zur Behandlung des Zenker-Divertikels dar. Zur Senkung des Rezidivrisikos sollte konsequent eine komplette Divertikulotomie durchgeführt werden. In unserem Patientengut traten unter APC deutliche mehr Rezidive auf, so dass dem Nadelmesser bzw. SB-Messer der Vorzug gegeben werden sollte.