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DOI: 10.1055/s-0035-1559393
Mit der Kenntnis über den Wissensstand und die Einstellung von Patienten zur Krankenhaushygiene zu einer optimalen Integration von Patienten in Hygienemaßnahmen
Die Einbeziehung stationärer Patienten in Hygienemaßnahmen im Krankenhaus wird seit einiger Zeit thematisiert, allerdings nicht regelhaft praktiziert. Es gibt kaum Daten über den Wissensstand und die Einstellung von Patienten zur Krankenhaushygiene in Deutschland. Mit der Patientenbefragung wurden die Zusammenhänge zwischen Wissensstand und Einstellung sowie sozialen Faktoren der Patienten untersucht, um weitere Ansätze zur Integration von Patienten in Hygienemaßnahmen zu finden und hierdurch die Rate nosokomialer Infektionen senken zu können.
442 stationäre Patienten und 3 stationäre Begleitpersonen der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Bonn erhielten hierzu einen 21 Fragen umfassenden Fragebogen (n = 332).
Die Auswertung zeigt, dass 93% der Befragungsteilnehmer (BT) Hygiene bei einem stationären Krankenhausaufenthalt für „sehr wichtig“ hielten. 73% der BT hielten die Einbeziehung von Patienten in Hygienemaßnahmen für „sehr wichtig“, 26% für „wichtig“. 42% der BT, die innerhalb der letzten 10 Jahre stationär im Krankenhaus behandelt wurden, gaben an, bei ihrem letzten Krankenhausaufenthalt über Krankenhaushygiene informiert worden zu sein. 48% der BT vertrauten dem Personal „sehr“ und 36% „etwas“ bezüglich der Einhaltung der Hygienemaßnahmen. 13% der BT befürchteten „sehr“ und 49% „etwas“, von einer nosokomialen Infektion betroffen zu sein. 37% der BT waren „sehr“ und 40% „etwas“ der Meinung, eine weiterreichende Information über selbst durchführbare Hygienemaßnahmen könnte ihre Genesung positiv beeinflussen. 98% der BT waren bereit, durch ihr Verhalten in verschiedenen Bereichen zur Krankenhaushygiene beizutragen. 90% dieser BT waren zur Händedesinfektion bereit, 83% zu häufigerem Händewaschen. Die BT favorisierten u.a. eine mündliche Information durch das Krankenhauspersonal.
Es konnte gezeigt werden, dass die Bereitschaft der Patienten, durch ihr Verhalten zur Hygiene beizutragen, groß ist. Viele sehen in ihrer Integration einen persönlichen Nutzen. Allerdings besteht ein erheblicher Informationswunsch der Patienten. Die Händehygiene ist ein guter Ansatzpunkt, da die meisten BT dazu bereit und gut informiert sind. Des Weiteren ist sie für das Krankenhaus leicht umsetzbar.