Z Gastroenterol 2015; 53 - KC102
DOI: 10.1055/s-0035-1559492

Nachuntersuchungsergebnisse laparoskopischer Sigmaresektionen und Resektionsrektopexien in Singleport-Technik im Vergleich zur konventionellen Multiport Technik

N Mahlo 1, N Schwarz 1
  • 1Friedrich-Ebert-Krankenhaus GmbH, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Neumünster, Deutschland

Einleitung: Rektosigmoidale Resektionen stellen einen essentiellen Bestandteil in der Behandlung verschiedener benigner und maligner kolorektaler Erkrankungen dar. Die laparoskopische Chirurgie hat sich hierbei als das operative Standardverfahren bei elektiven, aber auch zunehmend bei notfallmäßigen Eingriffen etabliert. Das Prinzip der Minimal-Invasiven-Chirurgie (MIC) wurde durch die Entwicklung der Single-Incision-Laparoscopic-Surgery (SILS) perfektioniert: über eine einzige Hautinzision werden sowohl die Kameraoptik als auch die Arbeitsinstrumente abdominell eingebracht und der Eingriff durchgeführt. Während die kosmetischen Vorteile für den Patienten auf der Hand liegen, widmet sich diese Studie der Frage, ob die entscheidenden Kriterien bezüglich Patientensicherheit und Behandlungserfolg bei dieser Operationstechnik im Vergleich zur herkömmlichen MIC-Technik erfüllt und objektivierbar sind.

Material und Methoden: Die Singleport-Chirurgie wurde im eigenen Haus in 2010 eingeführt. Zwischen 2010 und 2013 wurden mehr als 300 kolorektale Eingriffe parallel sowohl in laparoskopischer Multiport-, als auch in Singleport-Technik durchgeführt. In dieser retrospektiven Studie werden die systematisch erfassten Daten zu Sigmaresektionen und Resektionsrektopexien in herkömmlich laparoskopischer und in Singleport-Technik verglichen. In den vier vergleichbaren Patientengruppen wird die Anwendbarkeit und Effizienz der Singleport-Technik objektiv bewertet.

Ergebnisse: Im Vergleich zur konventionellen MIC-Technik fanden sich in Singleport-Technik keine signifikanten Unterschiede zur Konversionrate, perioperativen Komplikationsrate, der Rate der Revisionsoperationen und der stationären Verweildauer. In Singleport-Technik waren die Schnitt-Naht-Zeiten in beiden Behandlungsgruppen signifikant verkürzt, die Mobilisation des Patienten gelang zügiger und der subjektive Zufriedenheitsgrad war höher. Die Operationskosten sind vergleichbar.

Schlussfolgerung: Kolorektale Operationen in Singleport-Technik können mit derselben Sicherheit und dem identischen Behandlungsergebnis durchgeführt werden wie in der herkömmlichen MIC-Technik. Die Patientenzufriedenheit ist auch dank moderner Behandlungsprinzipien hoch und ermöglicht eine zügige stationäre Behandlung.