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DOI: 10.1055/s-0035-1559502
Behandlung iatrogener Ösophagusperforationen mit der Endoskopischen Vakuum Therapie (EVT)
Einleitung:
Die iatrogene Ösophagusperforation ist heutzutage meist Folge einer endoskopischen Untersuchung. Seit einigen Jahren wird die endoskopische Vakuumtherapie als innovative Behandlungsoption bei Ösophagusdefekten aufgrund von Anastomoseninsuffizienzen und Perforationen eingesetzt. Wir berichten über die Anwendung der EVT in einer retrospektiven Studie von 10 Patienten mit einer iatrogenen Ösophagusperforation.
Material und Methode:
Endoskopisch wird eine offenporige Polyurethanschaumdrainage durch den Perforationsdefekt hindurch (intrakavitäre EVT) oder die Perforationzone überdeckend im Ösophaguslumen (intraluminale EVT) platziert. Für die intraluminale EVT verwenden wir lange Polyurethanschaumkörper von bis zu 12 cm Länge. An die Drainage wird mit einer elektronisch kontrollierten Vakuumpumpe ein kontinuierliches Vakuum angelegt. Es resultiert der Verschluss des Defektes mit einer gleichzeitig nach innen gerichteter Drainagewirkung.
Ergebnisse:
Die Ösophagusperforationen fanden sich in jeder Höhenlokalisation, vom Cricophayngus (4/10) bis zum gastroösophagealen Übergang (2/10). Eine Platzierung der Polypurethanschaumdrainage war immer einfach möglich. 8 Pat wurden mit intraluminaler EVT, ein Patient mit intracavitärer EVT und ein Patient mit beiden Varianten der Therapie behandelt.
Es wurden keine Komplikationen beobachtet, es wurde keine zusätzliche operative oder endoskopische Therapie notwendig, es trat keine Stenose auf.
Alle Perforationen (100%) heilten vollständig nach einer Therapiedauer von 5 (3 – 7) Tagen im Median.
Schlussfolgerung:
EVT ist ein sicheres Verfahren zur Behandlung von iatrogenen Ösophagusperforationen.