Zentralbl Chir 2015; 140 - FV16
DOI: 10.1055/s-0035-1559951

Ergebnisse der chirurgischen und interventionellen Therapie von Pleuraempyemen

J Graml 1, Z Sziklavari 2, M Ried 3, HS Hofmann 1
  • 1Klinik für Thoraxchirurgie, Universität Regensburg; Klinik für Thoraxchirurgie, Barmherzige Brüder Regensburg
  • 2Klinik für Thoraxchirurgie, Krankenhaus Barmherzige Brüder
  • 3Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg

Zielsetzung:

Die chirurgische Therapie von Pleuraempyemen sollte stadien- und patientenadaptiert erfolgen. Zielsetzung der Studie war die Auswertung der Behandlungsergebnisse der chirurgischen Therapie von Pleuraempyemen.

Methode:

Retrospektive Analyse aller zwischen 01/2008 bis 12/2013 chirurgisch therapierten Patienten mit Pleuraempyem. Primärer Endpunkt der Studie war die stationäre Mortalität. Sekundäre Endpunkte waren die stationäre Aufenthaltsdauer, die Therapieart (chirurgisch/konservativ), der Erregernachweis sowie Art, Wechsel und Dauer der Antibiotikatherapie.

Ergebnis:

Von den 359 Patienten wiesen 0,8% (n = 3) ein Pleuraempyem im Stadium I, 50,4% (n = 181) ein Stadium II und 48,7% (n = 175) ein Stadium III auf. Zu den am häufigsten vorkommenden Ursachen (42,4%) zählten eine akute Pneumonie (parapneumonisches Pleuraempyem), eine (zumeist thoraxchirurgische) Operation in 18,0% und eine abgelaufene (postpneumonische) Pneumonie in 15,4%. Eine Operation erfolgte in 86,1% der Fälle (offene Thorakotomie 85%, VATS 15%). Der stationäre Aufenthalt betrug im Stadium II und III durchschnittlich 20 Tage. Die Ausheilung nach VATS war im Stadium II signifikant kürzer im Vergleich zur Thorakotomie (p = 0,022). Die Krankenhausletalität umfasste 7,0% (25 Patienten). Im Stadium II lag die Letalität bei 5,5% (10/185), im Stadium III bei 8,6% (15/175). Patienten mit Erregernachweis hatten mit 9,8% über alle Stadien eine deutlich schlechtere Mortalitätsrate als Patienten ohne Erregernachweis (4,0%) (p = 0,034). Alter, maligne Grunderkrankung, Multimorbidität, Immunsuppression, Wechsel der Antibiose sowie Sepsis stellten signifikante Risikofaktoren dar.

Schlussfolgerung:

Die stationäre Mortalität von Patienten mit einem Pleuraempyem korreliert mit dem Stadium. Positiver Erregernachweis, Sepsis, höheres Alter, Multimorbidität, eine maligne Tumorerkrankung, Immunsuppression und Antibiotikawechsel sind negative Prognosefaktoren.