Geburtshilfe Frauenheilkd 2015; 75 - PO5_11
DOI: 10.1055/s-0035-1560020

Die operative Behandlung der Dranginkontinenz mit der Cervicosacropexie (CESA) – ein Vergleich der Behandlungsergebnisse der Oberschwabenklinik Wangen (OSK) mit der Frauenklinik der Universität zu Köln (UFK)

M Stumm 1, ED Mauch 2, S Ludwig 1, J Friedrich 1, W Jäger 1
  • 1Universitätsklinikum Köln – Köln (Deutschland)
  • 2Oberschwabenklinik – Wangen (Deutschland)

Fragestellung: Nach der Integral Theorie von Petros ist die Drang- und Mischinkontinenz der Frau auf einen Defekt der Uterosacral Ligamente (USL) und der Pubourethral Ligamente (PUL) zurück zu führen. 2012 wurde ein neues Behandlungsverfahren zum Ersatz der USL vorgestellt. Dabei wurden die USL durch PVDF-Bänder ersetzt. Wegen der anatomischen Beckenmasse kann dabei bei jeder Frau ein gleich langes Band (8,8 cm) eingesetzt werden. Frühere Untersuchungen zeigten, dass dadurch circa 40% alle betroffenen Frauen geheilt werden konnten. Wenn dann bei den CESA-Versagern ein TOT implantiert wurde, konnten Heilungsraten der UUI von bis zu 78% berichtet werden. Im Rahmen dieser Arbeit sollten die Ergebnisse des regionalen Behandlungszentrums Oberschwaben mit den Ergebnissen der UFK verglichen werden.

Es wurden 45 Frauen mit einer Drang- und Mischinkontinenz in Beobachtungszeitraum operiert. Die Inkontinenzsymptome der Patientinnen wurden mithilfe von Fragebögen evaluiert. (OAB1, OAB2, OAB3, BBUSQ21, Subjective Burdening). Dies geschah vor und vier Monate nach der Operation. Bei dem CESA-Verfahren wurden nach einer supracervikalen Hysterektomie die PVDF-Bänder (DYNAMESH CESA, FEG, Aachen) am Cervixstumpf fixiert (www.cesa-vasa.com). Wenn diese Behandlung nicht zum Erfolg führte, wurde nach circa 4 Monaten ein TOT Band eingelegt. Die Patientinnen Kollektive der OSK und der UFK wurden verglichen. Patientinnen wurden als geheilt definiert, wenn sie keinerlei Symptome einer Harninkontinenz mehr zeigten.

Die Cervicosacropexie führte bei beiden Kliniken zu nahezu denselben Ergebnissen. Die Heilungsraten durch CESA alleine betrug in der OSK 25 von 45 Pat. (56%) in der UFL 26 von 42 Pat. (62%). 14 Pat. erhielten ein TOT in der OSK, 11 Pat. in der UFK. Davon waren 11 (24%), bzw. 6 Frauen (13%) geheilt. 13% der Pat. wollten kein TOT. 3 Frauen (7%) bzw. 5 Pat (11%) waren auch nach beiden Operationen nicht geheilt. Vollkommen symptomfrei („geheilt“) waren 36 Pat. der OSK und 32 Pat der UFK. Die Heilungsraten bei Patientinnen, welche beide Behandlungen erhielten betrugen 93% (OSK)(36 von 39 Pat) und 86% (UFK)(32 von 37 Pat.) 6 bzw 5 Pat. wollten nach der CESA aus verschiedenen Gründen kein TOT. Ursachen für das Versagen der Operationen konnten nicht gefunden werden.

Es wurde bestätigt, dass die Drang- oder Mischinkontinenz operativ geheilt werden kann. Am Inkontinenzzentrum der OSK Wangen konnten 36 von 45 Patientinnen mit einer Drang- oder Mischinkontinenz durch das CESA-Verfahren, teilweise in Kombination mit einem TOT, geheilt werden. Diese Ergebnisse entsprechen nahezu identisch den Ergebnissen der UF-Köln.