Gesundheitswesen 2015; 77 - A112
DOI: 10.1055/s-0035-1563068

Inanspruchnahme von Rehabilitationsmaßnahmen bei Erwerbstätigen in mittlerem Erwerbsalter – Ergebnisse in der lidA-Studie

J Powietzka 1, C Stallmann 1, S March 1, E Swart 1
  • 1Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg

Hintergrund und Ziel: Die leben in der Arbeit-Studie (lidA) untersucht an zwei Erwerbstätigenkohorten (1959/1965) den Zusammenhang zwischen Arbeit, Alter und Gesundheit (BMBF-Förderkennzeichen: 01ER0826). Bislang liegen Daten zweier Befragungswellen (2011/2014) vor. Dieser Beitrag untersucht die Inanspruchnahme medizinischer und beruflicher Rehabilitationsmaßnahmen in den lidA-Kohorten. Methoden: Die selbstberichteten Angaben (rückwirkend für 2011 seit 2008 und für 2014 seit 2011) zur medizinischen und beruflichen Rehabilitation (Reha) wurden fallzahlbedingt zusammengefasst. Die Angaben wurden nach Kohorten, Geschlecht sowie nach relevanten gesundheitlichen und arbeitsrelevanten Faktoren ausgewertet. Unterschiede zwischen Rehabilitanden und Nicht-Rehabilitanden bezüglich gesundheitsrelevanter und arbeitsbezogener Variablen wurden mittels Chiquadrattest geprüft. Ergebnisse: In 2011 gaben 13,5% der Befragten an, eine Reha in den letzten 3 Jahren in Anspruch genommen zu haben. In Welle zwei waren dies 14,4%. Die Inanspruchnahme ist somit um 0,9 Prozentpunkte angestiegen. Der Kohortenvergleich in beiden Wellen zeigt einen Anstieg der Inanspruchnahme in der 1959-Kohorte um 0,5 Prozentpunkte bzw. in der 1965-Kohorte um 1,1. Lediglich bei den Frauen fand sich eine Erhöhung der Inanspruchnahme (Welle 1: 13,1%; Welle 2: 14,8%). Jene, die in der 1. Welle angaben, eine Rehamaßnahme wahrgenommen zu haben, berichteten in 2014 einen etwas besseren Gesundheitszustand als in 2011. Es zeigen sich signifikante Unterschiede für die subjektive Gesundheit, die Arbeitsfähigkeit und Depressivität sowie den Gedanken zur Berufsaufgabe. Diskussion: Besonders bei Frauen und der jüngeren Kohorte findet sich eine Zunahme der Reha-Inanspruchnahme. Zudem zeigt sich ein positiver Langzeiteffekt bezüglich der subjektiven Gesundheit. Damit scheinen Rehamaßnahmen („Reha vor Rente“) maßgeblich für einen Verbleib in der Arbeit bei Erwerbstätigen in mittlerem Erwerbsalter.