Gesundheitswesen 2015; 77 - A276
DOI: 10.1055/s-0035-1563232

Nachbefragung von Rehabilitanden zum Reha- und Entlassungsmanagement als Baustein der Qualitätssicherung in der Medizinischen Rehabilitation

H Vogel 1, A Blöcher 2, U Wegmann 3, H Berger 3, H Faller 4
  • 1Universität Würzburg, Würzburg
  • 2Universität Würzburg, Abteilung Medizinische Psychologie und Rehabilitationswissenschaften, Würzburg
  • 3Deutsche Rentenversicherung Nordbayern, Würzburg
  • 4Universität Würzburg, Abteilung Medizinische Psychologie, Würzburg

Die zielorientierte, partizipative und individualisierte Behandlungsplanung in Rehabilitationseinrichtungen und ein „Entlassungsmanagement“, welches Rehabilitanden dazu anleitet, die Reha-Ziele nach dem Aufenthalt in geeigneter Weise unter Alltagsbedingungen weiter anzustreben und entsprechende Behandlungen und Übungen fortzuführen, stellen wesentliche Qualitätsmerkmale der medizinischen Rehabilitation dar (Kurlemann, 2010, Pohontsch et al., 2013). Vor diesem Hintergrund wurde ein Rehabilitandenfragebogen entwickelt, der in der Reha-Nachbefragung, ca. 2 – 4 Monate nach der Rehabilitation, die Qualität der „zielorientierten Behandlungsplanung“ und des „Entlassungsmanagements“ erfassen und – unter dem Blickwinkel der Qualitätssicherung – zur Erhebung von klinikbezogenen Entwicklungspotentialen genutzt werden kann. Weiterhin soll das Instrument auch genutzt werden können, um Hinweise auf Erfolgs- und Hinderungsfaktoren in der Medizinischen Rehabilitation zu erhalten bzw. Ergebnisse von Reha-Maßnahmen (klinikvergleichend) zu überprüfen. Methode: Der zweiseitige Fragebogen umfasst 11 geschlossene Fragen zu Erwartungen an die Rehabilitation, zur Zielorientierung und Patientenorientierung sowie zur Selbstwirksamkeitseinschätzung bzgl. der Nachsorge, zum Verständnis des Reha-Entlassungsberichts und zum weiteren Verlauf nach der Rehabilitation. Er wurde in den 15 Fachabteilungen der 8 Reha-Kliniken der DRV Nordbayern an alle Rehabilitanden ca. 2 bis 4 Monate nach Entlassung mit der Bitte um anonyme Rücksendung an die Deutsche Rentenversicherung Nordbayern verschickt. Allen Rehabilitanden, die innerhalb eines vierwöchigen Zeitraums im Sommer 2014 die Klinik verlassen haben, wurde der Fragebogen übersandt (Zeitstichprobe). Ergebnisse: Es zeigt sich, dass die Items des Fragebogens gut verständlich sind und kaum Antworten ausgelassen werden (Rücklauf: 904 Fragebögen = 63%). Schwierigkeit und Trennschärfe der Items liegen im mittleren Bereich. In den vorliegenden Daten zeigen sich indikationsbezogene Muster im Antwortverhalten, die allerdings nur zum Teil die vorhandenen klinikbezogenen Unterschiede erklären können. Diskussion: Die formative Evaluation des Fragebogens zeigt eine gute Verwendbarkeit im Sinne der Zielsetzung. Für die Kliniken ergibt sich aus der inhaltlichen Ausrichtung eine spezifische Schwerpunktsetzung der Reha-Arbeit (Orientierung auf Nachsorge). Die Übereinstimmung von Ergebnissen mit anderen Qualitätsindikatoren ist im Rahmen der weiteren Evaluation zu prüfen.

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