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DOI: 10.1055/s-0035-1563270
Neue berufsgruppenspezifische Ansätze Betrieblicher Gesundheitsförderung in der stationären Behindertenhilfe. Die Ableitung von Handlungsempfehlungen auf Basis einer Methodentriangulation
Hintergrund: Auch die Träger der stationären Behindertenhilfe können sich der (Beschäftigten-)Alterung und einem generellen Wandel in der Arbeitswelt nicht entziehen, sodass die Anforderungen an die Beschäftigten steigen: Neue Fachkräfte müssen gewonnen werden und bisherige Beschäftigte arbeitsfähig bleiben. Empirische Ergebnisse zu den Belastungen und Ressourcen dieser Mitarbeiter/innen wurden überwiegend auf dem Gebiet anderer Pflegeberufe gewonnen. Es stellt sich demnach die Frage, wie Handlungsempfehlungen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung in stationären Wohneinrichtungen der Behindertenhilfe aussehen können. Methodik: Das beschriebene Projekt (Förderung: Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung, Laufzeit: 01.11.2012 – 31.12.2014) sollte durch eine Kombination von qualitativen und quantitativen Methoden die Forschungslücke für den Bereich der stationären Behindertenhilfe verkleinern. Kooperierend mit dem Caritasverband wurden 18 Beschäftigte leitfadengestützt befragt. Die gewonnen Daten wurden inhaltsanalytisch (Mayring) ausgewertet. Mit diesen neuen Erkenntnissen und basierend auf bestehenden Instrumenten wurde im zweiten Projektschritt eine schriftliche Gesamt-Beschäftigtenbefragung (N = 420) in den beteiligten Einrichtungen durchgeführt. Die quantitative Auswertung wurde entlang der forschungsleitenden Hypothesen durchgeführt. Anschließend wurden beide Datentypen im Kontext der Methodentriangulation zusammengeführt und adäquate Handlungsempfehlungen entwickelt. Ergebnisse: Die Daten zeigen die spezifischen Belastungen, Beanspruchungen und Ressourcen bei Fachkräften im Setting der stationären Behindertenhilfe und in welcher Form sich diese von denen anderer Berufsgruppen und Tätigkeiten in der Pflege abgrenzen. Hier werden insbesondere die klientel-spezifischen Belastungen und Ressourcen offengelegt und die Schwierigkeiten sowie Besonderheiten des einmaligen Nähe-Distanz-Verhältnisses aufgegriffen. Außerdem wird gezeigt, welchen Einfluss Ressourcen und Belastungen auf die Gesundheit und Zufriedenheit haben. Die darauf aufbauenden spezifischen Handlungsempfehlungen werden im Rahmen des Vortrages vorgestellt. Ausblick: Fachkräfte der stationären Behindertenhilfe sind durch eine große Verantwortung und hohes Engagement für die ihnen anvertrauten Bewohner/innen in besonderer Weise gefordert. Aufgrund fehlender Daten und abgrenzend zu anderen Berufsgruppen der Pflege war eine Exploration neuer Erkenntnisse unabdingbar. Nur so war eine Ableitung von Zielgruppen und Setting gerechten Handlungsempfehlungen und damit ein nachhaltiger Beitrag für die Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten möglich.
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