Laryngorhinootologie 2015; 94(11): 772-774
DOI: 10.1055/s-0035-1564107
Gutachten + Recht
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aus der Gutachtenpraxis: Vereinfachte Berechnung des prozentualen Hörverlustes aus dem Sprachaudiogramm nach der Tabelle von Boenninghaus und Röser

From the Expert’s Office: How to Simplify the Calculation of the Hearing Loss in the Speechaudiogram According to the Scale of Boenninghaus and Röser
T. Brusis
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Publication Date:
19 November 2015 (online)

Einleitung

Nach der Königsteiner Empfehlung (2012) bietet der sprachaudiometrische Befund die wichtigste Grundlage für die Bewertung der MdE. Als Messmethode hat sich seit Jahrzehnten der Freiburger Sprachtest bewährt. Mit dem Zahlwörtertest wird die am leichtesten verständliche Sprache und mit dem Einsilbertest die am schwersten verständliche Sprache geprüft. Dadurch wird das dem Menschen zur Verfügung stehende Sprachfeld definiert. Für sog. „modernere“ Sprachtests liegen bisher keine Vorschläge vor, wie aus den Messergebnissen ein prozentualer Hörverlust bzw. eine MdE gebildet werden kann. Für die leichteren Fälle der Begutachtung der beruflichen Lärmschwerhörigkeit, um die es heute im Wesentlichen geht, wird in der Königsteiner Empfehlung die Verwendung des gewichteten Gesamtwortverstehens nach Feldmann bzw. die Auswertung des Tonaudiogramms mittels der Drei-Frequenz-Tabelle von Röser (1980) vorgeschlagen., bzw in einer verbesserten Version [7].

 
  • Literatur

  • 1 Michel O. Die Beurteilung der Normalhörigkeit in der Hals-Nasen-Ohren-ärztlichen Begutachtung. HNO 2014; 62: 382-384 (a)
  • 2 Michel O. Grade der Normalhörigkeit. HNO 2014; 62: 664-666 (b)
  • 3 Pawlata A. Zur Unterbewertung der geringgradigen Lärmschwerhörigkeit. HNO 2001; 49: 224-225
  • 4 Brusis T. Aus der Gutachtenpraxis: Entspricht ein Hörverlust von 100% immer einer Taubheit?. Laryngo-Rhino-Otol 2014; 93: 334-336
  • 5 Feldmann H, Brusis T. Das Gutachten des Hals-Nasen-Ohren-Arztes. 7. Aufl Thieme Verlag; 2012
  • 6 Brusis T. Aus der Gutachtenpraxis: Zur Bewertung der beginnenden Lärmschwerhörigkeit – Ein neuer Vorschlag. Laryngo-Rhino-Otol 2013; 92: 344-346