Suchttherapie 2015; 16(04): 179-186
DOI: 10.1055/s-0035-1564109
Schwerpunktthema
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Systemische Therapie bei Internetabhängigkeit – Phasenmodell

Systemic Therapy and Online Addiction – Phase Model
F. Eidenbenz
1   Zentrum für Spiel und andere Verhaltenssüchte (ZSV), Radix, Zürich
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
16. November 2015 (online)

Zusammenfassung

Onlinesucht wird unter anderem als Kommunikations-, Beziehungs- oder Bindungsstörung verstanden. Fokussiert wird auf die Abhängigkeitsproblematik bei Jugendlichen, die sich neben eigenen psychischen Belastungen, aufgrund von innerfamiliären Kommunikationsproblemen und ungelöster Konflikte, hinter den Bildschirm zurückziehen. Die Familie wird als Kerngruppe gesehen, die sowohl eine ursächliche Verknüpfung zur Genese der Abhängigkeit, wie auch zentrale Ressourcen zur Lösung der Suchtproblematik in sich trägt. In dem das ganze System in die Behandlung miteinbezogen wird, können interaktiv neue Modelle von Handlungsmustern und konstruktiven Konfliktlösungsmöglichkeiten erarbeitet werden. Dementsprechend wird ein systemisches Phasenmodell für die Therapie bei Jugendlichen und Adoleszenten Gamern vorgeschlagen, bei dem sich das Umfeld einbringen kann und als Ressource genutzt wird.

Abstract

Communication or relationship disorders are seen as an important aspect of online addiction. Due to personal psychological factors, dysfunctional communications and unsolved conflicts in the family, adolescents spend more and more time at the computer. The family is connected with the genesis of the addiction, but is also a crucial resource to solve the problem. Therefore, the family should be integrated in the treatment right from the start to establish new patterns of behaviour and conflict solutions. In the presented systemic model, the family is considered an important resource to solve the addiction problem, helping to motivate the adolescent to complete the therapy.