Der Nuklearmediziner 2015; 38(04): 306-308
DOI: 10.1055/s-0035-1564150
Recht und Wissenschaft
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Nachfolgeregelung/-risiko in Gemeinschaftspraxis-Verträgen: Was passiert, wenn ein Partner ausscheiden will und kein Nachfolger kommt?

Contractual Succesion Regulations for Medical Offices: What Happens if no Successor can be Found?
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Publikationsdatum:
15. Dezember 2015 (online)

Nachdem sich Meschke in der Ausgabe 2015, 38: 153f. mit der Frage der Nachbesetzung der Zulassung beim Praxisverkauf beschäftigte, stellt dieser Beitrag die Frage in den Vordergrund, welche Nachfolgeregelungen/-risiken innerhalb Gemeinschaftspraxis-Verträgen getroffen bzw. verhindert werden können.

Üblicherweise, v. a. in zulassungsbeschränkten Gebieten, besteht eher das gegenteilige Problem: Es gibt viele Kandidaten, die gern in die Gemeinschaftspraxis eintreten wollen. Dabei haben die verbleibenden Partner freilich ein großes Interesse daran, dass der Vertragsarztsitz des Ausscheidenden in der Gemeinschaftspraxis verbleibt und durch einen ihm passenden Nachfolger übernommen wird [17]. Was aber, wenn niemand gefunden wird?

Der Artikel beschäftigt sich zunächst mit den allgemeinen Möglichkeiten einen Anteil an einer Gemeinschaftspraxis zu übergeben und der Frage, welche rechtlichen Besonderheiten dabei beachtet werden müssen. Dies v.a. vor dem Hintergrund, dass Berufsausübungsgemeinschaften gesellschaftsrechtlichen Sondervorschriften unterliegen. Das Ausscheiden eines Gesellschafters, also eines Partners der Gemeinschaftspraxis, stellt einen „existenziellen Vorgang“ dar [2]. Die meisten privatrechtlichen Organisationsformen sehen bei einem Ausscheiden eines Partners in der Regel die Auflösung der Gesellschaft vor, es sei denn, der Gesellschaftsvertrag enthält eine Fortsetzungsvereinbarung nach § 736 BGB.

 
  • Literatur

  • 1 BGH, Urteile. vom. 22.07.2002, Az.: II ZR 265/00; II ZR 90/01
  • 2 Broglie/Hartmann in: Terbille/Clausen/Schroeder-P., Münchener Anwaltshandbuch Medizinrecht. 2. Aufl 2013 § 9 Gesellschaftsrecht und sonstiges Vertragsrecht, Rn. 240
  • 3 Broglie/Hartmann aaO., Rn. 241
  • 4 Broglie/Hartmann a. a. O., Rn. 241 m. w. N.
  • 5 Broglie/Hartmann a. a. O., Rn. 243
  • 6 Broglie/Hartmann a. a. O., Rn. 244ff
  • 7 Broglie/Hartmann a. a. O., Rn. 261 ff
  • 8 BSG, Urt. vom. 25.11.1998, Az.: B 6 KA 70/97R
  • 9 BSG, Urt. Vom. 14.12.2011, Az.: B 6 KA 13/11R, m. w. N
  • 10 BSG, Urt. vom. 05. 11 2003, Az.: B 6 KA11/03R Hess in: Kasseler Kommentar zum Sozialversicherungsrecht, 85. Ergänzungslieferung 2015, SGB V § 103 Rn. 34
  • 11 BSG, Urt V. 11.12.2013, Az.: B 6 KA 49/12R
  • 12 Hess a. a. O., Rn. 41
  • 13 OLG Hamm Urteil vom 25.08.2010 – I-11 U 288/09
  • 14 Marsch-Barner in: Münchener Vertragshandbuch, Band 1 Gesellschaftsrecht. S. 59ff
  • 15 Ulmer/Schäfer in MüKo BGB § 719 Rn. 17ff.
  • 16 Ulmer/Schäfer in MüKo BGB § 719 Rn. 25ff.
  • 17 Wigge in: Schnapp/Wigge, Handbuch des Vertragsarztrechts. 2. Aufl 2006 § 6 Kooperationsformen im Vertragsarztrecht, Rn. 54
  • 18 Wigge a. a. O., Rn. 59