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DOI: 10.1055/s-0035-1566222
Nicht invasive Beatmung (NIV) im Notarzteinsatz und in der Notaufnahme
Non Invasive Positive Pressure Ventilation in the Acute Care Setting and Emergency DepartmentPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
28. Oktober 2015 (online)
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Einsatz der NIV im präklinischen Einsatz wie in einer Notaufnahme als Standard zur frühestmöglichen Behandlung von Patienten mit ARI implementiert werden sollte. Neben den technischen Voraussetzungen, garantieren Schulungen und klare Handlungsanweisungen (SOP) die qualitativ hochwertige Umsetzung der NIV. Die Indikation zur NIV bei ARI ist noch vor dem Abschluss der weiterführenden Diagnostik unter ätiologischer Einschätzung der zugrunde liegenden Erkrankung zu treffen, um eine zeitliche Verzögerung zu vermeiden. Eine frühzeitige Reevaluation der Maßnahmen durch klinische Verlaufskontrollen innerhalb der ersten halben Stunde und der ARI verursachenden Diagnose sichern den nachhaltigen NIV Erfolg. Mehrere Beatmungsmodi können nach individueller Entscheidung erfolgreich angewendet werden, wobei bei zunehmender muskulärer Erschöpfung eine aktive inspiratorische Druckunterstützung eine raschere Erholung garantiert. Erfolgskriterien sind eine Verringerung des Atemnotsyndroms mit Reduktion der AF bei Zunahme des Tidal- und Atemminutenvolumens, sowie eine Optimierung der Oxygenierung, des pH und pCO2 in den Blutgasanalysen. Die NIV-Anwendung im Grenzbereich obliegt der Methodenkompetenz des NIV-Teams, das bei drohendem NIV-Versagen begleitende Maßnahmen, wie eine Wach-Analgosedierung und Intubation, sicher durchführen kann. Die Schaffung einer optimalen Infrastruktur mit Verzahnung der NIV-Beatmungskette vom Notarzteinsatzort über die Notaufnahme bis zur Intensivstation ist hierbei konsequent zu fordern.