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DOI: 10.1055/s-0035-1566570
Cytomegalie Virus (CMV)-Infektion bei Neugeborenen – unterschätztes Risiko im klinischen Alltag? Epidemiologische Aspekte aus Sachsen-Anhalt
Die konnatale CMV-Infektion wird durch mütterliche Serumprävalenz (59% für alle Frauen) bestimmt (Virus-Übertragung über Plazenta/Muttermilch mit Infektionsraten von jeweils 26 – 57% und 63%). Häufigste nicht impfpräventive Infektion in der Schwangerschaft (Prävalenz 0,2% Deutschland).
Verbesserte Diagnostik, Aussicht auf die sekundäre Prophylaxe (Verhinderung Transmission) und Leitlinie zu schwangerschaftsrelevanten Virusinfektionen lenken den Fokus auf die perinatale CMV-Infektion.
Ziel: Darstellung epidemiologischer Aspekte der konnatalen CMV in Sachsen-Anhalt im Zeitraum 2005 – 2014
Methodik: Für eine epidemiologische Hochrechnung werden verschiedene Quellen aus Sachsen-Anhalt genutzt (Capture-Recapture-Methodik):
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Datenanalyse der Meldungen aus dem Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt aus 172.544 Geborenen. Fälle von CMV-Infektion und angeborener ZNS-Anomalie (einschließlich Mikrozephalus, muskulärer Hypotonie, Hör- und Sehstörung, Wachstumsretardierung, Frühgeburtlichkeit) werden hinsichtlich Schwangerschaftsausgang und im zeitlichem Verlauf ausgewertet.
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Datenanalyse angeborener CMV-Infektionen Perinatalzentrum Level 1 (jährlich ca. 1.250 Geburten)
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Hörstörungen im Alter von 3 Jahren Geburtsjahrgänge 2011 und 2012 Neugeborenen-Hörscreening (33.367 Lebendgeborene)
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Anzahl Fälle angeborener CMV, Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) Halle und Magdeburg
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Evaluierung %-Anteil CMV seronegativer Mitarbeiterinnen Universitätsklinikum Magdeburg
Ergebnis: Die errechnete Geburts-Prävalenz von einer symptomatischen CMV-Infektion für die Region Mitteldeutschland liegt zwischen 0,6 pro 1.000 Geburten (0,06%) und 1,8 pro 1.000 Geburten (0,18%).
Schlussfolgerung: Dank verfeinerter diagnostischer Verfahren wird die Rate der in der Schwangerschaft detektierten CMV-Infektionen steigen und es stellt sich die Anforderung eine symptomatische (für das Ungeborene verbunden mit cerebralen Anomalien oder Hör- und Sehstörungen) von einer asymptomatischen Infektion zu differenzieren.