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DOI: 10.1055/s-0035-1569073
Interview mit Prof. Karl Mann zur Zukunft der Verhaltenssüchte in DSM-5 und ICD-11
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
16. November 2015 (online)
? Was ist aus Ihrer Sicht ausschlaggebend gewesen dafür, dass jetzt im DSM-5 die Verhaltenssüchte in einem Kapitel mit den substanzgebundenen Suchterkrankungen erfasst werden?
Ich würde annehmen, dass es auf der Basis neuerer empirischer Befunde passiert ist, denn das DSM-5 ist ja tatsächlich sehr stark evidenzbasiert. Nur was sich relativ zweifelsfrei zeigen lässt, findet darin auch Eingang. Ich denke ein wesentlicher Punkt für die Aufnahme von Glücksspielen in das Kapitel der Süchte waren tatsächlich die bekannten neurobiologischen Gemeinsamkeiten zwischen den stoffgebundenen und den stoffungebundenen Süchten. Die Nichtaufnahme der Internet- oder Computerabhängigkeit in das Suchtkapitel, sondern die Einordnung in eine Zwischenkategorie, nämlich einer Forschungsdiagnose, zeigt eben auch, wie stark die empirische Begründung hier beachtet wurde. Für diesen zweiten Aspekt lag der Kommission noch nicht genügend Evidenz vor.
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Referenzen
- 1 Mann K et al. Task Force Verhaltenssüchte der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). Verhaltenssüchte und ihre Folgen – Prävention, Diagnostik und Therapie. Eckpunktepapier Nr. 2, 27.02.2013 www.dgppn.de/fileadmin/user_upload/_medien/download/pdf/stellungnahmen/2013/Eckpunktepapier_Verhaltenssüchte_und_ihre_Folgen_.pdf
- 2 Mann K. Leitthema Verhaltenssüchte. Nervenarzt 2013; 84: 548-583
- 3 Mann K Hrsg. Verhaltenssüchte. Heidelberg: Springer; 2014