Hintergrund: In dieser intra-individuellen Untersuchung wurde im Rahmen der Kataraktoperation ein geringgradiger Astigmatismus entweder mittels Implantation der torischen IOL der Firma AMO (Tecnis Toric ZCT00) oder mittels LRI's korrigiert. Ziel dieser Studie ist der Vergleich der Astigmatismus-Korrektur-Genauigkeit sowie der postoperativen funktionellen Ergebnisse und der möglichen induzierten Aberrationen. Methode: Die Studie umfasst 10 Augenpaare mit einem präoperativen Astigmatismus von 1 – 2 Dioptrien, wobei ein Auge die tIOL erhielt, in das Partnerauge eine monofokale IOL (Tecnis monofokal ZCB00) implantiert wurde und mittels limbaler relaxierender Inzisionen die Astigmatismuskorrektur vorgenommen wurde. 3 – 12 Monate postoperativ wurden Visus, Kontrastsehen, Nachtfahrtauglichkeit und Gesamt-Aberration der Hornhaut erfasst. Ergebnisse: In der tIOL-Gruppe wurde 12 Monate postoperativ ein Restastigmatismus von -0,5dpt (Median), in der LRI-Gruppe von -1,0dpt (Median) ermittelt. Die tIOL zeigten eine hohe Rotationsstabilität (5 ° Median). Der unkorrigierte Visus lag im Median bei 0,62 (MW+SD 0,68 ± 0,26) (tIOL-Gruppe), bzw. bei 0,71 (MW +SD 0,72 ± 0,19) (LRI-Gruppe), der bestkorrigierte Visus in beiden Gruppen bei 1,0 (MW+SD 0,94 ± 0,1) (tIOL- und LRI-Gruppe). Kontrastvisus und Mesoptometer-Messungen waren ebenfalls ohne signifikante Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Die Gesamt-Aberration (RMS in µm) (Median) lag für eine 4 mm-Pupille bei 0,66 (Min 0,38; Max 0,95) (tIOL-Gruppe), bzw. bei 0,44 (Min 0,28; Max 0,8) (LRI-Gruppe), für eine 6 mm-Pupille bei 1,66 (Min 0,96; Max 2,16), bzw. 1,23 (Min 0,95; Max 1,8). Schlussfolgerung: Im Anwendungsbereich von geringen Astigmatismen (1 – 2dpt) scheinen die tIOL und die LRI's gleichwertige funktionelle Ergebnisse zu liefern, wobei sich im Langzeitverlauf eine leichte Regressions-Tendenz für die LRI's zeigt.
