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DOI: 10.1055/s-0035-1569161
Vergleich der funktionellen Ergebnisse einer trifokalen Multifokallinse als torische und nicht-torische Variante
Hintergrund: In der refraktiven Linsenchirurgie kommen zunehmend Multifokallinsen mit integriertem Torus zum Einsatz, um zusätzlich zur Presbyopie und sphärischen Korrektur auch einen bestehenden Astigmatismus auszugleichen. Bisher liegen keine Daten vor, ob der zusätzliche Torus die Funktionalität der mulitfokalen Optik beeinflusst. Daher haben wir unsere Standard-Multifokallinse ohne Torus mit dem gleichen Modell als torische Variante verglichen. Methode: Es wurden 2 Gruppen gebildet. In Gruppe 1 wurde die AT LISA tri 839MP bilateral in 20 Augen/10 Patienten und in Gruppe 2 die AT LISA tri toric 939MP in 10 Augen/5 Patienten implantiert. Die postoperativ funktionellen Ergebnisse (Fern- und Nahvisus, Lesegeschwindigkeit, Kontrastsehen und Defokuskurve) wurden nach 3 – 6 Monaten miteinander verglichen. Außerdem wurde bei 2 Patienten ein intraindividueller Vergleich durchgeführt. Ergebnisse: Postoperativ konnte in Gruppe 1 ein binokular best-korrigierter Fernvisus von 0,02 logMAR (0,0 bis 0,2 logMAR) im Median und ein fernkorrigierter Nahvisus von 0,06 logMAR (-0,1 bis 0,2 logMAR) im Median erhoben werden. In Gruppe 2 betrug der binokular best-korrigierte Fernvisus 0,02 logMAR (-0,1 bis 0,16 logMAR) im Median und der fernkorrigierte Nahvisus 0,02 logMAR (-0,16 bis 0,1 logMAR) im Median. Die Patienten zeigten in beiden Gruppen ein gutes Kontrastsehen. Es zeigten sich keine Unterschiede bezüglich der Lesegeschwindigkeit (Gruppe 1: 86 – 181 Wörter/Minute, Gruppe 2: 76 – 120 Wörter/Minute) und den Defokuskurven in beiden Gruppen. Schlussfolgerung: Die neue trifokale diffraktive IOL mit Torus bedeutet eine funktionell hochwertige Ergänzung des refraktiven Spektrums der Linsenchirurgie und ist für Patienten mit höherem Astigmatismus sinnvoll, ohne dabei an Qualität der funktionellen Ergebnisse zu verlieren.