Klin Monbl Augenheilkd 2015; 232 - KV17
DOI: 10.1055/s-0035-1569171

Ist Eplerenon eine Alternative in der Therapie azetazolamidresistenter entzündlicher Makulaödeme?

N Stübiger 1, AS Zeisberg 1, S Winterhalter 2
  • 1Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • 2Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum, Berlin

Hintergrund: Ein therapeutisches Problem stellen nach wie vor die azetazolamidresistenten intraretinalen Makulaödeme, insbesonders bei Uveitis Patienten mit fehlendem akuten intraokularen Reizzustand und ausgeprägten corticosteroidbedingten systemischen Nebenwirkungen bzw. mit einem steroidbedingten Sekundärglaukom, dar. Methoden: In einer Pilotstudie wurden 4 Patienten (n = 4 Augen) mit einem uveitischen zystoiden Makulaödem (CMÖ) und ein Patient (n = 1 Auge) mit einem intraretinalen zystoiden Makulaödem unklarer Genese mit Eplerenon therapiert. Ophthalmologische Untersuchungen mit der Durchführung eines Okulären Cohärenz Tomogramms (OCT) erfolgten jeweils bei Therapieinitiierung mit Eplerenon sowie nach einem, nach 3 und nach 6 Monaten. Die weiteren Kontrollen erfolgten 3-monatlich. Ergebnisse: Das mittlere Alter dieser Patienten lag bei 47 ± 17 Jahren, es handelte sich um 2 Männer und 3 Frauen. Zum Zeitpunkt der Therapieumstellung lag kein akuter intraokularer Reizzustand vor. Vortherapien mit Azetazolamid po (n = 5 Augen) und Bevacizumab ivi (n = 2 Augen) hatten keinen Erfolg gezeigt. 4 Patienten erhielten eine Erhaltungsdosis mit einem Prednisolonäquivalent von 7,5 mg/d. Zwei dieser Patienten lehnten höhere Steroiddosen wegen systemischer Nebenwirkungen ab, zwei Patienten hatten einen ausgeprägten Steroidresponse. Ein Patient hatte keinerlei Ansprechen auf eine systemische Corticosteroidtherapie (initial 1 mg/kg KG) gezeigt. Therapeutisch erhielten die Patienten in der ersten Woche 25 mg/d, ab der zweiten Woche 50 mg/d Eplerenon (Inspra®) po. Nach einem Follow up von durchschnittlich 6 Monaten konnte eine Reduktion der Makuladicke in allen Augen gesehen werden. Vor der Eplerenontherapie lag die mittlere Makuladicke bei 461 ± 164 µm, nach Therapie reduzierte sie sich signifikant auf 215 ± 84 µm [p = 0,04]. Auch der Visus stieg von durchschnittlich 0,38 ± 0,3 auf 0,53 ± 0,5 an. Keiner der Patienten klagte über Nebenwirkungen der Eplerenontherapie. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse unserer Pilotstudie zeigen, dass Eplerenon, welches bereits erfolgreich in der Therapie der Retinopathia centralis serosa eingesetzt wird, auch bei Patienten mit einem entzündlichen intraretinalen Ödem erfolgversprechend zu sein scheint mit einer im Vergleich zum bisher eingesetzten Azetalzolamid deutlich besseren Verträglichkeit.