Psychosomatische Grundversorgung in der Augenheilkunde

Hintergrund: Die Inzidenz psychischer Störungen steigt, ebenso ihre Relevanz für die Gesellschaft. Psychosomatisch bedingte Symptome betreffen viele Patienten. Das Medizinstudium, vor allem aber die Weiterbildung Augenheilkunde, bereiten die Fachärzte nur unzureichend auf den Umgang mit psychosomatischen Beschwerden und den betroffenen Patienten vor. Die Weiterbildung psychosomatische Grundversorgung ermöglicht auch neben einer Vollzeittätigkeit den Erwerb einfacher und effektiver Methoden für den Praxisalltag. Material und Methode: Die Ergebnisse einer aktuellen Literaturrecherche zum sozioökonomischen Impact psychischer Erkrankungen werden kurz vorgestellt. Das Curriculum der Bundesärztekammer bildet die Grundlage für die Weiterbildung psychosomatische Grundversorgung. Die Kursinhalte, Abläufe und persönlichen Erfahrungen sowie der Nutzen der erworbenen Kenntnisse im Praxisalltag werden dargestellt. Ergebnisse und Diskussion: In der Weiterbildung psychosomatische Grundversorgung werden Kenntnisse für den Umgang mit psychosomatischen Störungen erworben, die gerade in der apparativ-technisch ausgerichteten Augenheilkunde zu wenig Beachtung finden. Der Augenarzt erwirbt Fähigkeiten, die einen unmittelbar positiven Effekt auf die Arzt-Patienten-Beziehung, aber auch das berufliche und private Umfeld haben. Eine verpflichtende Integration in die Facharztausbildung zum Augenarzt ist wünschenswert.