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DOI: 10.1055/s-0035-1569190
Glaukomprogressionsanalyse mit dem makulären SD-OCT
Hintergrund: Das makuläre OCT (mOCT) zeichnet sich durch eine gute Reproduzierbarkeit und geringe Variabilität aus und erlangt eine zunehmende Bedeutung in der Glaukomdiagnostik und Progressionsbeurteilung. Eine zunehmende Verdünnung des Ganglienzellkomplexes (GCC) der Makula kann als Zeichen einer Progression gewertet werden. Methoden: Wir haben eine retrospektive Analyse von 80 Augen mit mindestens 3 mOCT-Untersuchungen und einem zeitlichen Intervall von mindestens 3 Monaten (maximal 29 Monate, Median 15 Monate) im Zusammenhang mit den anderen klinischen Parametern durchgeführt. Ergebnisse: Als Zeichen einer Progression sehen wir häufig eine Zunahme der Tiefe und Ausdehnung von Verdünnungen im GCC, die sich im mOCT wesentlich empfindlicher darstellen als in den anderen OCT-Parametern und im Gesichtsfeld. 19 Augen stufen wir aufgrund der gesamten OCT-Befunde als progredient ein. In dieser Gruppe zeigt sich eine Progressionsrate von -4,2 µm/Jahr für den GCC, was deutlich über der in der Literatur berichteten altersbedingten Verdünnung liegt. Bei 21 von 48 operierten Augen zeigte sich nach effektiver Drucksenkung eine Schichtdickenzunahme von durchschnittlich 4 µm nach einer Drucksenkung von 6 – 25 mmHg (MW 11,9 mmHg). Auch bei konservativ effektiver Drucksenkung beobachteten wir eine leichte Schichtdickenzunahme bzw. Verminderung der Progressionsrate des GCC. Schlussfolgerungen: Eine Zunahme und Ausdehnung von vorbestehenden Verdünnungen des GCC erlaubt eine empfindliche Beurteilung der Glaukomprogression. Das mOCT stellt eine wichtige Hilfe in der Abschätzung des Effektes einer antiglaukomatösen Therapie dar. Eine effektive Augendrucksenkung geht häufig mit einer Dickenzunahme des GCC einher.