Klin Monbl Augenheilkd 2015; 232 - KV54
DOI: 10.1055/s-0035-1569208

Postoperative morphologische Veränderungen bei idiopatischer epiretinaler Gliose

C Chamalis 1, A Förster 1, C Wirbelauer 1
  • 1Augenklinik Berlin Marzahn, Berlin

Hintergrund: Im postoperativen Verlauf kommt es bei idiopathischer epiretinaler Gliose nach Pars plana-Vitrektomie (25G-PPV) und Peeling zu einer morphologischen Stabilisierung der Netzhaut. In einer prospektiven Untersuchung wurden die zeitlichen Veränderungen mittels SD-OCT überprüft. Methoden: 39 Patienten (71 Jahre) wurden nach unkomplizierter 25G-PPV über mindestens 1 Jahr nachkontrolliert und mit dem SD-OCT (Cirrus, Zeiss) untersucht. Überprüft wurden der Visus, das Vorhandensein von Metamorphopsien, die zentrale Netzhautdicke, die foveale Depression, das Vorhandensein eines Makulaödems und die Integrität der IS/OS Schicht. Ergebnisse: Der mittlere Visus entwickelte sich von präoperativ 0,32 ± 0,15, auf 0,46 ± 0,18 nach 2 Wochen und auf 0,6 ± 0,25 nach 1 Jahr (P < 0,05). Die mittlere zentrale Netzhautdicke verringerte sich im Verlauf von 461 ± 75 µm auf 349 ± 65 µm (P < 0,05), wobei die foveale Grube bei 69% noch nicht vollständig wiederhergestellt war. Metamorphopsien waren bei 59% noch nachweisbar, aber wurden weniger bis gar nicht störend empfunden. Defekte der Photorezeptorschicht (IS/OS-Komplex) verringerten sich von 60% auf 15% (P < 0,05). Schlussfolgerung: Nach operativer Entfernung einer epiretinalen Gliose kommt es nach 1 Jahr zu einer deutlichen Visusverbesserung, die mit einer Verdünnung der zentralen Netzhautdicke und einer Verringerung der Defekte im IS/OS-Komplex assoziiert ist.