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DOI: 10.1055/s-0035-1570815
Editorial
Publication History
Publication Date:
24 November 2016 (online)
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
(freiwilliger) Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit ((F)VFN) ist ein Thema, das zunehmend in den Blick hospizlicher und palliativer Arbeit gerät und diskutiert wird. Es ergeben sich viele Fragen: Was unterscheidet (F)VFN vom abnehmenden Hunger- und Durstgefühl am Lebensende? Dürfen wir – und wenn welche – Patienten in ihrem Wunsch unterstützen, ihr Leben durch (F)VFN zu beenden oder ist es sogar geboten? Und wenn ja: Wie kann eine solche Unterstützung medizinisch, pflegerisch und psychosozial begleitet werden? Welche Nachsorge ist wichtig – für das begleitende Team und die Zugehörigen?
Die Autorinnen und Autoren beschreiben anhand eines Praxisbeispiels die Durchführung des (F)VFN. Sie plädieren dafür, Anfragen mit Sorgsamkeit zu behandeln, zu bewerten und ggf. notwendige Vorbereitungen zu treffen. Mit vorausschauender Planung gilt es, sich auf mögliche auftretende Symptome vorzubereiten. Diese Planung, aber auch die Durchführung und Nachbereitung haben die Autorinnen und Autoren in ihrem Handlungsleitfaden zusammengefasst, der dem behandelnden Team Orientierung und Sicherheit geben kann. Der (F)VFN kann im Einzelfall eine Handlungsoption im Rahmen der Palliativversorgung sein, die jedoch immer der kritischen Reflexion bedarf. Handelt es sich dabei nicht um eine sterbenahe Situation, so stellt sich die Frage, ob es zum Aufgabenspektrum der Hospizarbeit und Palliativmedizin gehört.
Eine interessante Lektüre wünscht ihnen
Ihre
Martina Kern