Pneumologie 2016; 70 - P406
DOI: 10.1055/s-0036-1571994

Symptome respiratorischer Infekte gehen oftmals der Diagnose einer idiopathische pulmonalen Fibrose (IPF) voraus

F Drakopanagiotakis 1, M Carre Schoppe 1, B Crestani 2, P Bonniaud 3, C Vancheri 4, A Wells 5, A Günther 6
  • 1European Ipf Registry
  • 2Hopital Bichat Paris
  • 3Centre Hospitalier Universitaire Dijon
  • 4Università Degli Studi DI Catania
  • 5Royal Brompton Hospital London
  • 6Universities of Gießen and Marburg Lung Center (Ugmlc), Univ-Klinikum Gießen, Member of the German Center for Lung Research, European Ipf Registry

Hintergrund: Die idiopathische pulmonale Fibrose (IPF) ist eine schwerwiegende Erkrankung mit in der Regel schleichend progredienter Dyspnoe und einem langsam fortschreitendem Verlauf, die letztendlich zum Tod führt.

Bei einigen Patienten zeigen sich Symptome eines respiratorischen Infektes, die durch weitere diagnostische Abklärung oftmals die Diagnose Idiopathische Pulmonale Fibrose (IPF) zur Folge haben. Wir haben die klinischen sowie funktionalen Charakteristika dieser Patienten untersucht.

Methoden: Analysiert wurden Daten von dem europäischen IPF Register (eurIPFreg), ein Register für IPF und andere IIP's.

Klinische Daten wurden aus den Fragebögen der Patienten und Ärzte gesammelt und mit funktionalen Parametern korreliert.

Ergebnisse: Daten von 296 Patienten mit IPF (28,8% weiblich) und einem durchschnittlichen Alter von 66,27 ± 12,88 Jahren wurden analysiert.

Der prognostizierte Durchschnittswert von der FVC war 66,51 ± 21,93 und von der DLCO 40,64 ± 16,83.

Schleichend progrediente Dyspnoe wurde von 89,4% der Patienten angegeben.

Ein Drittel (35,1%) der Patienten berichtete, dass das Gefühl der Atemnot mit einer sich nicht bessernden Atemwegsinfektion und grippeähnlichen Symptomen (AWI) zusammenfiel.

20,6% der Ärzte berichteten, dass eine akute Atemwegsinfektion (PhAWI), ein Grund zur weiteren diagnostischen Abklärung war, die zur Diagnose einer IPF führte.

Unterschiede bezüglich des Alters, des Geschlechts, der Rasselgeräusche und der Trommelschlegelfinger wurden zwischen Patienten mit Atemwegsinfekten (AWI) und Patienten ohne Atemwegsinfekte nicht gefunden. Unterschiede betreffend der FVC%, der DLCO% oder der TLC% konnten nicht beobachtet werden.

Patienten der PhAWI- Gruppe waren jünger (p = 0,011) und im unteren Grenzbereich der FVC% (p = 0,054) sowie der DLCO% (p = 0,052). Sie gaben einen subjektiv höheren Dyspnoe Grad an (p = 0,002) und benutzten eher eine supplementäre Sauerstofftherapie. Trommelschlegelfinger wurden bei diesen Patienten ebenfalls vermehrt beobachtet (55,3% vs. 32,6%, p = 0,006).

Implikationen: Symptome einer sich nicht bessernden Atemwegsinfektion können oftmals der Diagnose einer IPF vorausgehen.