Pneumologie 2016; 70 - P557
DOI: 10.1055/s-0036-1572068

Körperliche Aktivität und der Einfluss von Atemwegsobstruktion, Gesundheitsstatus und Fatigue bei Patienten mit Lymphangioleiomyomatose

T Bahmer 1, H Watz 2, B Waschki 2, M Gramm 2, H Magnussen 2, KF Rabe 2, H Wirtz 3, D Kirsten 2, AM Kirsten 2
  • 1Lungenclinic Grosshansdorf GmbH
  • 2Pulmonary Research Institute an der Lungenclinic Grosshansdorf, Airway Research Center North, Mitglied im Deutschen Zentrum für Lungenforschung, Großhansdorf
  • 3Department Innere Medizin, Abt. Pneumologie, Universitätsklinikum Leipzig AöR

Rationale: Die sporadische Lymphangioleiomyomatose (LAM) ist eine seltene Lungenerkrankungen und objektive Daten zur körperlichen Aktivität im häuslichen Umfeld liegen bislang nicht vor. Zudem ist unklar, ob bei LAM-Patienten ein krankheitsspezifischer Einfluss auf die körperliche Aktivität existiert, der den Einfluss der reinen Lungenfunktionseinschränkung übersteigt.

Methoden: Wir untersuchten die körperliche Aktivität (Schritte pro Tag, SPD; “physical activtiy level“, PAL; Minuten mit mindestens moderater Aktivität, MMA; gemessen mittels Multisensor-Armband über eine Woche) von 34 Frauen mit LAM, 32 weiblichen COPD Patienten (FEV1- gematcht) und 15 gesunden Frauen (gematcht für Alter). Ergänzend führten wir Lungenfunktionsmessungen durch und erhoben Fragebögen zum Gesundheitsstatus (SF-12, SGRQ), zum Ausmaß der Dyspnoe (mMRC) und zu Fatigue (MFI-20).

Resultate: LAM Patienten (mittleres Alter 52,7 Jahre, mittleres FEV1 62,7% pred.) wiesen reduzierte SPD, PAL und MMA (p-Werte< 0,01) im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen auf. Im Vergleich zu den COPD Patientinnen (mittleres Alter 65,2 Jahre, mittleres FEV1 62,6% pred.) zeigten sich die MMA reduziert (p = 0,032). In einer multivariaten Regressionsanalyse adjustiert für Alter, FEV1 und Langzeitsauerstofftherapie (LTOT) waren bei LAM-Patienten entweder der allgemeine Gesundheitszustand (SF-12 körperliche Skala) oder die Fatigue (MFI-20) die stärksten unabhängigen Prädiktoren für die Anzahl der Schritte pro Tag (p = 0,014, bzw. p = 0,011).

Conclusion: Körperliche Aktivität im häuslichen Umfeld ist bei LAM Patienten bedeutsam reduziert, sowohl im Vergleich zu gesunden Kontrollen, als auch im Vergleich zu COPD Patienten mit vergleichbarer funktioneller Einschränkung. Die regelmäßige, strukturierte Erfassung von Fatigue und allgemeinem Gesundheitszustand könnte das Krankheitsmanagement von Patienten mit LAM verbessern, da Beides auch das Ausmaß von körperlicher Inaktivität widergespiegelt.