Endoskopische Coil-Implantation bei Patienten mit schwerwiegendem Lungenemphysem und beidseitigen inkompletten interlobären Fissuren – Effektivität nach 1 Jahr

Hintergrund: Die endoskopische Coil-Implantation hat sich im kurzfristigen Verlauf als effektiv bei Patienten mit einem fortgeschrittenen Lungenemphysem erwiesen. Derzeit gibt es jedoch nur wenige Langzeitdaten bezüglich der Effektivität.

Methoden: Retrospektive Analyse der Patienten, die bei einem heterogenen Emphysem und bilateralen inkompletten Fissuren mittels unilateraler Coil-Implantation behandelt wurden. Lungenfunktion, 6-Minuten-Gehtest (6-MWT) und modified Medical Research Council (mMRC) wurden 90 Tage und 365 Tage nach Behandlung erhoben.

Ergebnisse: Bei 30 Patienten (♂/♀:15/15, Alter: 64 ± 7 Jahre) zeigte sich 90 Tage nach der Coils-Implantation eine statistisch signifikante Verbesserung der Lungenfunktionsparameter (FEV₁, VC, RV) sowie des mMRC, jedoch nicht des 6-MWT. 1 Jahr nach Intervention konnte wieder eine Verschlechterung der Parameter mit nahezu Angleichen an den Ausgangswert beobachtet werden (Baseline vs. 365-Tage-Verlauf): FEV1: 0,68 ± 0,16L vs. 0,69 ± 0,17L, VC: 2,02 ± 0,62L vs. 2,09 ± 0,63L, RV: 6,30 ± 1,44L vs. 6,34 ± 1,41L, 6-MWT: 218 ± 99 m vs. 240 ± 92 m, mMRC: 3,07 ± 0,98 vs. 2,86 ± 1,27.

Schlussfolgerung: Nach initialer signifikanter Verbesserung der Lungenfunktionsparameter und des Dyspnoe-Score nach unilateraler Coil-Implantation konnte im 1-Jahres-Verlauf ein nahezu vollständiger Effektivitätsverlust gesehen werden. Umfassendere Studien sind jedoch zur Evaluation der Langzeiteffektivität erforderlich, insbesondere auch nach einer bilateralen Coil-Implantation.