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DOI: 10.1055/s-0036-1572210
Entzündlicher Pseudotumor – Eine seltene Differentialdiagnose pulmonaler Tumoren
Einleitung: Entzündliche Pseudotumoren (EPT) gehören zu den seltenen pulmonalen Tumoren. Ihre klinische und morphologische Vielfalt ist für Pneumologen wie Morphologen eine diagnostische Herausforderung.
Methodik: Zwischen Jan. 1997 und Sept. 2015 wurden in der LungenClinic Grosshansdorf 31 Fälle eines EPT (Ø Alter 60J, 19 m) histologisch an Resektions- bzw. Biopsiematerial diagnostiziert.
Ergebnisse: Die Erstsymptome waren mehrheitlich uncharakteristisch (Husten, Thoraxschmerz, Hämoptysen, Dyspnoe).
Röntgenologisch handelte es sich am häufigsten um singuläre Tumoren (n = 22); viermal um 2, zweimal um 3 und dreimal um multiple Herde mit einer Ø Größe von 22 mm (4 – 82 mm). Die rechte Lunge war bevorzugt (17 vs. 10 Fälle) befallen, viermal beide Lungen betroffen. Hinsichtlich der Lappenverteilung überwog ein Befall der Oberlappen (rechts/links 13 vs. 9 EPT) gefolgt von den Unterlappen (jeweils 7 Fälle). Am seltensten waren Mittellappen und Lingula befallen (4 vs. 2 EPT). In 6 Fällen lag ein organüberschreitendes Wachstum vor.
Für weitere Diagnostik und Therapie wurden in erster Linie thoraxchirurgische Verfahren ausgewählt (23 Keilresektionen, 7 (Bi-)Lobektomien). In 6 der 31 Fälle konnten nicht alle EPT entfernt werden. In 2 der 25 Fälle mit initial kompletter Entfernung der Tumoren trat ein Rezidiv auf. Ein Patient erlitt nach wiederholten resezierenden Eingriffen ein erneutes Rezidiv. Obwohl 5mal postoperativ Herde zurückblieben, zeigte sich nur in einem Fall eine Größenprogredienz der Herde.
Unter einer Kortisontherapie erwies sich ein EPT als größenkonstant, in dem weiteren Fall kam es nach initialer Regredienz der Herde zu einem erneuten Wachstum.
Schlussfolgerung: Anamnese, Klinik und Röntgenbefunde des EPT sind uncharakteristisch. Relativ häufig kommen multilokuläre Herde vor. Nur ausnahmsweise treten Rezidive auf. Ein relevanter therapeutischer Effekt von Kortison konnte nicht beobachtet werden.