Pneumologie 2016; 70 - P158
DOI: 10.1055/s-0036-1572223

Schnelle und sichere Differenzierung von MRSA und MSSA in Flüssigkultur mittels GC-IMS

G Becher 1, T Räßler 2, R Purkhart 3, C Steppert 4, S Schimanski 4, W Schüler 5
  • 1Becherconsult GmbH; Fue
  • 2Hochschule Mittweida
  • 3Graupner Medizintechnik GmbH & Co Kg, Becherconsult Gmbh, Ifu Institut für Diagnostik
  • 4Klinikum Bayreuth
  • 5Step Sensortechnik und Elektronik Pockau GmbH

Einleitung: Für die bakterielle Diagnostik kommt es unter dem Eindruck einer wachsenden Anzahl von resistenten Keimen und dem Zeit- und Kostendruck zu neuen Intentionen bei der Suche nach preiswerten und schnellen Verfahren. Ein besonderes Problem stellt die rasche und sichere Erkennung von multiresistenten Stämmen dar.

Methoden: Es wurde versucht, mit einem Serienmuster einer GC-IMS der Firma STEP (Ionenbeweglichkeitsspektrometrie) MRSA und MSSA an Hand volatiler Marker im Headspace von Flüssigkulturen (Brain Heart Infusion (Nährbouillon) zu erkennen. Dazu wurde der Headspace frisch angesetzter Kulturen über bis zu 24 Stunden sequentiell abgesaugt und mittels GC-IMS Ionenspektrogramme erfasst. Jede Einzelkultur stammte von einer anderen Probe. Die Messungen wurden an Hand der mikrobologischen Diagnostik validiert.

Ergebnisse: Es konnten tatsächlich für MRSA und MSSA in den Spektrogrammen mindestens 2 Cluster gefunden werden, die eine signifikante Differenzierung zwischen MRSA und MSSA erlauben, bei ansonsten wie zu erwarten hoher Ähnlichkeit der Spektren.

Abb. 1: Differenzierung zwischen MRSA und MSSA mit Cluster 158, 302 von 990

Schlussfolgerung/Ausblick: Bei der Auswertung der IMS-Spektren mit 990 gefundenen verschiedenen Clustern war es möglich die Proben von MRSA bzw. MSSA signifikant voneinander zu unterscheiden (p < 0,01). Die Sicherheit der Aussage steigt mit Hinzuziehung weiterer Cluster in die Berechnung, und kann dann auch „Ausreißer“ mit hoher Sicherheit erkennen.

Es soll geprüft werden, inwiefern die Methode als Schnelltest für MRSA zu etabliert werden kann. Die Geräte sind verfügbar.

Lit.: T. Räßler, Masterarbeit 2015; Hochschule Mittweida.