Pneumologie 2016; 70 - P168
DOI: 10.1055/s-0036-1572232

Einfluss von Erlotinib und Gefitinib auf NSCLC-Zellinien mit und ohne EGFR-Mutation

F Heyne 1, H Kuhn 1, H Wirtz 1
  • 1Department Innere Medizin, Abt. Pneumologie, Universitätsklinikum Leipzig AöR

Einleitung: EGFR-Tyrosinkinase Inhibitoren (TKI) gehören zur Standard-Therapie bei NSCLC, da der EGF-Rezeptor beim NSCLC verstärkt und beim Gesunden bzw. SCLC nahezu nicht exprimiert wird. In Folge der Überexprimierung und weiterer Mutationen des EGFR bieten TKIs einen optimalen Therapieansatz.

Ziel unserer Untersuchungen war es, die der Wirksamkeit von Erlotinib vergleichend mit Gefitinib an NSCLC-Zelllinien mit aktivierender Mutation am EGF-Rezeptor und Zellinien ohne Mutation zu testen.

Material und Methoden: Die Experimente wurden an 6 NSCLC-Zelllinien, 3 mit EGFR-Mutation (PC-9, H1650, HCC-827) und 3 ohne Mutation (H460, H322, H358), durchgeführt. Die Zellen wurden in 6-well Platten (2 × 10E5) ausgesät und in RPMI 2% FKS ohne und mit Erlotinib bzw. Gefitinib kultiviert. Nach 3 Tagen wurden die Zellen geerntet, gezählt und analysiert. Neben Bestimmung der Zellzahl wurde die Zytotoxizität (Messung der LDH-Aktivität im Zellkulturüberstand via Cytotoxocity Detektion Kit) und die Apoptose (Annexin-V FITC Detection Kit) bestimmt. Der Nachweis von EGFR und pEGFR im Zelllysat erfolgte mittels Western Blot.

Resultate: Die Zelllinien PC-9, HCC-827 und H322 zeigten bereits bei einer geringen Konzentration von Erlotinib/Gefitinib (0,2µM) eine deutliche Proliferationshemmung sowie einen Anstieg der Zytotoxizität und Apoptose. Die Zelllinien H1650, H460 und H358 zeigten deutlich geringere Effekte bei einer Behandlung mit den TKI's. Nur bei der höchsten verwendeten Konzentration (5µM) waren ein Anstieg der Zytotxizität und eine signifikante Proliferationshemmung zu messen. Im Vergleich zu Erlotinib waren bei Gefitinib die Werte bei der Bestimmung der Zytotoxizität leicht erhöht. Der EGF-Rezeptor ließ sich bei allen Zelllinien aktivieren und mit Erlotinib/Gefitinib hemmen.

Zusammenfassung: Die untersuchten Zellinien reagierten unabhängig von der EGFR-Mutation unterschiedlich stark auf die verwendeten TKI's. Die Unterschiede in der Wirkung zwischen Erlotinib und Gefitinib auf die Zelllinien waren gering.