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DOI: 10.1055/s-0036-1572258
Kann eine ambulante pneumologische Rehabilitation die Exacerbationsfrequenz nach AECOPD senken?
Einleitung: Der Nutzen der pneumologischen Rehabilitation (PR) bei COPD im Hinblick auf Verbesserungen der Lebensqualität und der Leistungsfähigkeit ist gut belegt. Daten über die Auswirkung auf die Exacerbationsfrequenz nach AECOPD gibt es aus Deutschland bisher nicht. Es wurde eine prospektive, kontrollierte Studie mit dem Ziel durchgeführt, den Einfluss der PR auf den Verlauf nach AECOPD darzustellen.
Material und Methodik: Die ambulante PR wurde über 19 Behandlungstage an 32 COPD-Patienten nach AECOPD durchgeführt. Die PR ist an anderer Stelle beschrieben (Spielmanns M et al. Rehabilitation 2015 im Druck). Davon konnten 11 Patienten (PR) über ein Jahr nachuntersucht werden und wurden mittels Matched-Pairs (MP) aus dem akutstationären Bereich (hospitalisiert wegen AECOPD ohne anschließende PR) bezüglich der Exacerbationsfrequenz verglichen. Matchingkriterien: Alter, Geschlecht, COPD-Grad.
Ergebnisse: Beide Gruppen setzen sich aus 8 Männern und 3 Frauen mit einem mittleren Alter von 67 ± 7 in der RP und 66 ± 7 in der MP Gruppe zusammen (COPD-Grad I = 1, II = 3, III = 3, IV = 4). Die Exazerbationsrate war in der PR-Gruppe niedriger (1,09 ± 1,7; min = 0; max = 6) als in der MP-Gruppe (2,18 ± 2,48; min = 0; max = 8), ohne dass dies statistische Signifikanz erreichte (p = 0,226). Dabei sank die Exazerbationsrate in der RP-Gruppe innerhalb eines Jahres von ursprünglich 1,73 ± 0,79 pro Jahr tendenziell leicht ab (p = 0,098).
Schlussfolgerung: An einer noch kleinen Patientenzahl konnte gezeigt werden, dass die Exacerbationsrate nach AECOPD durch eine PR im Vergleich prä/post gesenkt werden kann, wobei der Vergleich mit Matched Pairs aus dem akutstationären Bereich, die keine PR erhielten, nicht signifikant war. Um die Unterschiede besser darstellen zu können sind größer angelegte Studien mit höheren Patientenzahlen erforderlich.