RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0036-1572268
Outcomeprädiktoren für hospitalisierte akut exacerbierte COPD-Patienten
Einleitung: Die prognostische Einschätzung der klinischen Entwicklung von Patienten, die wegen einer akuten Exacerbation einer COPD (AECOPD) stationär aufgenommen werden, ist von besonderer Bedeutung um eine adäquate Therapie der AECOPD auszuwählen. Um Prädiktoren für einen Intensivaufenthalt, Rehospitalisierungen oder längere Hospitalisierungen der AECOPD zu identifizieren wurde die Datenbank des Remigius-KHS Leverkusen analysiert.
Material und Methodik: In einer retrospektiven Analyse wurde die Datensätze von 265 Patienten ausgewertet, die im Zeitraum von Jan 2013 – Jan 2015 stationär wegen einer AECOPD im Remigius-KHS Leverkusen behandelt wurden. Mehrfachaufenthalte wurden nicht berücksichtigt. Demographische und klinische Parameter wurden erfasst und im Bezug zu den negativen AECOPD-Ausgängen Intensivaufenthalt, Beatmung und erneutem stationären Aufenthalt gesetzt. Dabei wurde eine logistische Regression durchgeführt, um das relative Risiko in Form der Odds Ratio (OR) zu ermitteln.
Ergebnisse: Das Alter verringert das Risiko (OR = 0,97; p = 0,038) aufgrund einer AECOPD intensivpflichtig zu werden. Ein niedriger Hb (OR = 0,715; p = 0,003), sowie tendenziell auch eine Sauerstofflangzeittherapie (LTOT) (OR = 2,352; p = 0,088) erhöhen das Risiko. Patienten mit einer neu eingeleiteten Beatmungstherapie hatten das Risiko für einen längeren stationären Aufenthalt (OR = 1,127; p = 0,003). Das Risiko für eine Rehospitalisation sank durch eine Anschlussrehabilitation (AHB) (OR = 0,203; p = 0,044) und stieg vor allem bei älteren Patienten (OR = 1,074; CI =[1,030; 1,120]; p = 0,001) und bei einem längen stationären Aufenthalt (OR = 1,052; CI =[0,890; 1,110]; p = 0,067).
Schlussfolgerung: Im Rahmen einer AECOPD scheinen ein niedriger Hb und eine LTOT das Risiko intensivpflichtig zu werden zu erhöhen. Ältere Patienten und Langlieger müssen häufiger erneut stationär behandelt werden und eine AHB scheint in diesem Kollektiv das Rehospitalisationsrisiko zu senken.