Pneumologie 2016; 70 - P382
DOI: 10.1055/s-0036-1572280

Übereinstimmung zwischen Pneumologen und Zytopathologen in der Beurteilung von Pleuraergüssen

S Pietrzak 1, L Welker 2, I Bittmann 3, B Zwerger 4, S Andreas 4, A Rittmeyer 4
  • 1Klinik für Kardiologie und Pneumologie, Universitätsmedizin Göttingen
  • 2Zytologisches Labor, Lungenclinic Großhansdorf
  • 3Pathologisches Institut, Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg
  • 4Lungenfachklinik Immenhausen

Das Auftreten eines Pleuraergusses kann sowohl im Verlauf von mehreren Erkrankungen der Atemwege als auch anderer Organe beobachtet werden. Die zytologische Untersuchung spielt eine wichtige Rolle in der Diagnose von malignen Ergüssen und der Planung weiterer therapeutischer Maßnahmen.

Das Ziel der Studie ist ein Vergleich der zytologischen Befunde klinischer Pneumologen und der sogenannten „Einsenderzytologie“ mit unterschiedlichem Grad der Erfahrung.

Es wurden Ergebnisse der Pleuraergusszytologie von Patienten, die in vier folgenden Jahren (2011 – 2014) eine diagnostische Thorakozentese erhielten, ausgewertet. Die Befunde wurden in Kategorien: maligne vs. benigne, maligne vs. benigne vs. suspekt sowie Adenokarzinom vs. Mesotheliom verglichen. Die zytologischen Befunde wurden, wenn möglich, mit histologischen Ergebnissen, u.a. aus 132 Thorakoskopien, verifiziert.

Die Übereinstimmung für maligne vs. benigne Befunde von 796 analysierten Pleuraergüssen war gut (90%, κ = 0,75) und für maligne vs. benigne vs. suspekte Befunde mittelmäßig (79%, κ= 0,57). Auch der Vergleich zwischen zytologischen Diagnosen eines Adenokarzinoms vs. Mesothelioms fiel mit einem Kappa-Koeffizient von 0,78 (97%) gut aus.

Die Übereinstimmung im klinischen Alltag war hoch. Die in der Zytologie geübten klinischen Pneumologen können verlässliche zytologische Befunde der Pleuraergüsse liefern.