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DOI: 10.1055/s-0036-1572288
Neuroendokrine Tumoren der Lunge – Typisches Karzinoid
Die Diagnose des kleinzelligen Bronchialkarzinoms beinhaltet die genaue Abgrenzung der Untergruppierungen, das kleinzellige Lungenkarzinom, der typische Karzinoidtumor, der atypische Karzinoidtumor sowie das großzellige neuroendokrine Karzinom. Oftmals ist eine genaue Differenzierung auch für den Pathologen sehr schwierig. Wir Berichten über eine Patientin, bei der erst nach zweiter Probenentnahme die richtige Diagnose gestellt werden konnte.
Beschreibung: Die Patientin war bei ED 23 Jahre alt. Sie erhielt zunächst nach Probenentnahme ein kleinzelliges neuroendokrines Karzinom der Lunge diagnostiziert Tumorstadium cT4 pN0 cM0 Limited Disease UICC. Histologisch zeigten sich Zellen eines malignen kleinzelligen Tumors in der PE aus dem stenosierenden Tumor. Die mittels TBNA untersuchten Lymphknoten waren tumorfrei. Immunhistologisch zeigte sich eine deutlich positive Reaktion mit NSE. Die Reaktion mit LCA, zum Ausschluss eines lymphatischen Prozesses, verlief negativ. Negativ ist auch die Reaktion mit Chromogranin A und mit TTF-1, ein neuroendokriner Tumor lag somit nicht vor. Im Zusammenschluss der Befunde bestätigte sich der Verdacht auf das Vorliegen eines kleinzelligen Lungenkarzinoms, Maliginitätsgrad 3.
Nach Durchführung von 2 Zyklen Cisplatin 40 mg/m2 und Etoposid 120 mg/m2 wurde ein erneutes Staging durchgeführt. Hier zeigte sich kein Ansprechen, daher wurde eine erneute Probe entnommen. In weiteren histologischen Untersuchungen zeigte sich dann ein typisches Karzinoid, welches im Anschluss operativ kurativ entfernt werden konnte.
Schlussfolgerung: Die Untertypisierung von kleinzelligen neuroendokrinen Tumoren der Lunge ist häufig auch nach standardisierter Gewinnung von Probenmaterial für den Pathologen äußerst schwierig. Daher gilt es im Verlauf, besonders bei nicht ansprechender Therapie, immer wieder erneut zu evaluieren. Hier kann die Gewinnung einer Zweitbiopsie von äußerster Wichtigkeit sein.