Pneumologie 2016; 70 - P493
DOI: 10.1055/s-0036-1572290

Mediastinale Reevaluation nach onkologischer Vortherapie bei Bronchialkarzinom mittels EBUS-TBNA

M Enderle 1, P Hoffknecht 2, G May 3, S Fischer 4, N Dickgreber 2
  • 1Mathias-Spital Rheine
  • 2Klinik für Pneumologie, Thoraxonkologie und Beatmungsmedizin, Mathias-Spital Rheine
  • 3Mathias-Spital Rheine; Klinikum Ibbenbüren
  • 4Klinik für Thoraxchir. u. Lungenunterstützung, Klinikum Ibbenbüren

EBUS-TBNA ist ein etabliertes Verfahren für das mediastinale Lymphknotenstaging des Bronchialkarzinoms (BC) und hat die Mediastinoskopie weitgehend beim Primärstaging ersetzt. Hingegen ist die mediastinale Reevaluation nach onkologischer Therapie nur wenig untersucht.

Bei 37 Patienten (P.) mit BC (NSCLC = 30, SCLC = 7) nach Therapie (Radiochemotherapie = 13, Chemotherapie = 3, Operation = 13, Resektion gefolgt von Chemotherapie und Radiatio = 5) erfolgte zwischen 08/2011 und 09/2014 eine EBUS-TBNA. Bei 13 P. wurden Lymphknotenmetastasen (LNM) nachgewiesen, 23 P. waren EBUS negativ (3 hiervon ohne representatives Lymphknoten (LN) Material). Bei 8 erfolgte eine Operation mit Nachweis von LNM bei 4 P.. Bei 12 P. mit negativem EBUS erfolgte die Nachsorge mit CT (zwischen 3 – 40 Monaten). Von diesen zeigte sich bei 2 P. eine Größenzunahme der mediastinalen LN. In einem dieser 2 Fälle sicherte die erneute EBUS-TBNA Malignität eines vormals unauffälligen LN.

Von 19 P. mit LNM wurden 13 korrekt mittels EBUS detektiert (Sensitivität/Falsch negativ Rate von 68,4%/31,6%). Die verbleibenden 6 P. zeigten operativ ein ypN1 (n = 2) bzw. ypN2 (n = 4) Status. Für die therapeutisch und prognostisch relevante Unterscheidung ypN0/1 vs. ypN2/3 betragen die Sensitivität und FNR 78,9% und 21,1%.

Die EBUS-TBNA nach vorangegangener Strahlen- oder Chemotherapie hat eine etwas geringere diagnostische Sicherheit. Anatomische Veränderungen, Gewebsnekrose und Fibrose von lymphatischem Gewebe scheinen die Hauptfaktoren hierfür zu sein. Mit einer Sensitivität und Spezifität von 68% und 93% bzw. Sensitivät von 79% für die Unterscheidung N0/1 vs. N2/3 ist die diagnostische Wertigkeit leicht unter der des Primärstagings einzustufen und die Ergebnisse der eigenen Untersuchung sind vergleichbar zu bisher publizierten Daten.

Wir halten die EBUS-TBNA für eine sichere und adäquate Methode Malignität bei bekanntem BC zu bestätigen. Unauffällige EBUS Befunde sollten mit einer zweiten Methode abgesichert werden.