Pneumologie 2016; 70 - P20
DOI: 10.1055/s-0036-1572292

Palliativ-Management massiver Pleuraergüsse mit dem Pleurx – System 2008 – 2015: Wie hoch ist die Pleurodese-Rate?

U Steffen 1, O Tomsing 2, A Korsch 1, N Hoppe 1, M Richter 2, S Neumann 3
  • 1Gemeinschaftspraxis Dr. Steffen/Dr. Tomsing
  • 2Klinik für Herz-Thorax-und Gefäßchirurgie, Städtisches Klinikum Braunschweig
  • 3II. Med. Klinik, Klinikum Wolfsburg

Einleitung:

Es soll ein Überblick über den Effekt ambulanter permanenter Thorax-Drainagen, Komplikationen und Pleurodesehäufigkeit gegeben werden.

Methoden:

Retrospektive Auswertung der Daten und Verläufe von 66 Patienten: 41 Männer/25 Frauen, die von 10/2008 bis 12/2015 mit permanenter Thoraxdrainage versorgt wurden.

Drainage-Indikation: Wöchentliche Entlastung.

Ergebnisse:

Durchschnitts-Alter: 71,4 A (41 – 91 A).

Ätiologie: 61 der 65 Pleuraergüsse maligner Genese mit (wiederholtem zytologischem) Tumorzellnachweis im Pleuraerguss, (9/9 Mesotheliome mittels Thorakoskopie histologisch gesichert).

Primärtumorsitz:

Lungenkarzinom (24 Adeno-, 4 Plattenepithel-, je 1 NEK und SCLC), 30

Maligne Mesotheliome 9

Karzinome anderen Primärsitzes (14x Mamma und 10x andere Lokalisation) 22

Entfernung des Pleurx bei 24/61 Fällen. Anhaltende Ergussrückbildung bis zum Ableben. Pleurodeserate – 39%.

5 benigne Erguss-Ursachen: 1 × präterminale Niereninsuffizienz. Je 2 × Leberzirrhose mit Anasarka bzw. schwerste Herzinsuffizienz. Pleurodeserate 1/5.

Drainage ermöglichte die häusliche Versorgung bis maximal 16 Monate.

Komplikationen: Je 1 Empyem und 1 verstopfter Pleurx. 1x Durchtrennung der Drainage mit einer Nagelschere kurz nach Implantation (Demenz).

Diskussion: Hohe Patientenzufriedenheit. Pleurx-Drainage – zuverlässige, komplikationsarme Methode zur Erguss-Kontrolle bei Massiv-Pleuraergüssen. Bei maligner Ergussursache – endgültige Pleurodeserate – 39%.