Gesundheitswesen 2016; 78 - V24
DOI: 10.1055/s-0036-1578839

Stationäre Krankenhausbehandlung von Tuberkulosepatienten und Management der multiresistenten Tuberkulose

M Priwitzer 1
  • 1Gesundheitsamt Stuttgart, Gesundheitsschutz, Amtsärztlicher Dienst, Stuttgart

In den letzten Jahren kommt es im Rahmen der Behandlung von Tuberkulosepatienten zunehmend zu Problemen mit Krankenkassen, die die zum Teil lange Dauer stationärer Behandlungen in Frage stellen oder diese grundsätzlich ablehnen. Klinken haben mit Nachfragen des Medizinischen Dienstes zu kämpfen oder bekommen nachträglich Aufenthaltstage gestrichen. In der Folge haben Gesundheitsämter faktisch über Entlassungen und die stationäre Behandlungsdauer zu entscheiden. Der Arbeitskreis Tuberkulose im BVÖGD hat sich mit dieser Frage beschäftigt und ein Papier veröffentlicht, in dem Kriterien und Argumente zusammengetragen sind. Eine besondere Patientengruppe stellen in diesem Zusammenhang vor allem auch Patienten mit multiresistenter Tuberkulose (MDR-Tb) dar, die regelmäßig viele Monate stationär und anschließend über eine Gesamt-Behandlungsdauer von in der Regel 20 Monaten ambulant behandelt werden müssen. Es wird vorgestellt, wie ein effektives und an den Bedürfnissen des Patienten orientiertes Fallmanagement der MDR-Tb aussehen kann, das die beteiligten Akteure gut vernetzt. Auch Fragen der Umgebungsuntersuchung bei MDR-Tb werden behandelt.