Fallbericht: Meningokokken im Flugzeug

Einleitung: Die 23-jährige Indexperson landete am 04.06.15 auf dem Flughafen Köln/Bonn mit einer Maschine aus Mailand und erkrankte am Samstag, den 06.06.15, an einer Meningitis. Die Meldung gemäß IfSG über diese Erkrankung erreichte das Gesundheitsamt Düsseldorf am Montag, den 08.06.15. Bei der Indexpatientin wurde in einer Liquorprobe vom 07.06.15 im Labor der molekularbiologische Nachweis von Neisseria meningitidis erbracht. In einer weiterführenden Laboruntersuchung wurde die impfpräventable Serogruppe W, P1.5,2:F1 – 1 nachgewiesen, so dass nachträglich Haushaltskontakten sowie engen Kontakten mit haushaltsähnlichem Charakter zusätzlich eine postexpositionelle Meningokokken-Impfung mit einem Impfstoff, der die entsprechende Serogruppe enthielt, empfohlen wurde. Kontaktpersonen im Flugzeug: Die beiden Plätze im Flugzeug direkt neben der Indexperson waren frei. In der Reihe vor ihr saßen zwei Passagiere und direkt hinter ihr ein Passagier. Alle anderen Plätze im unmittelbaren Umfeld der Passagierin waren frei. Die drei Kontaktpersonen im Kreise der Fluggäste wurden vom Gesundheitsamt Düsseldorf informiert und beraten, sich bei einem Arzt vorzustellen. Kontaktpersonen im In- und Ausland:

Im Ansteckungszeitraum vom 30.05.15 bis 06.06.15 hatte die Indexperson zu mehreren Personen im In- und Ausland Kontakt. Das Robert Koch-Institut informierte die ausländischen Behörden, die die Ermittlungen und Informationen der dortigen Kontaktpersonen übernahmen. Fazit: Im vorliegenden Fallbericht konnte durch ein schnelles Eingreifen in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Behörden im In- und Ausland eine zielführende Infektionsprävention erreicht werden. Die Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen war in diesem Fall sehr gut. Auf nationaler und internationaler Ebene sollte die strategische/zielgenaue Zusammenarbeit intensiviert werden.