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DOI: 10.1055/s-0036-1578937
Labornachweis von Chlamydia trachomatis und Neisseria gonorrhoeae für die HIV-/STI-Beratungsstellen der Gesundheitsämter in Baden-Württemberg – Projektskizze und erste Ergebnisse
Im Rahmen dieses Projekts des Landesgesundheitsamts (LGA) erhalten die HIV-/STI-Beratungsstellen der Gesundheitsämter in Baden-Württemberg die Möglichkeit, ihren Klientinnen und Klienten kostenlose Untersuchungen auf Chlamydia trachomatis (CT) und Neisseria gonorrhoeae (NG) anzubieten. Voraussetzung ist eine ausführliche Beratung einschließlich einer Sexual- und Risikoanamnese. Je nach erhobenem Risikoverhalten wird eine Diagnostik aus Urin, Cervical-, Urethral-, Vaginal-, Anal- und/oder Pharyngealabstrichen empfohlen. Das Angebot erfolgt unabhängig von der geschlechtlichen Identität und der sexuellen Orientierung und ebenfalls unabhängig von einer vorliegenden Symptomatik. Die Diagnostik erfolgt mittels PCR, bei positivem Neisseria gonorrhoeae-Nachweis wird eine Neueinsendung zur kulturellen Anzucht und Resistenzbestimmung empfohlen.
Das Projekt startete am 8.10.2015. Das Angebot wurde ausgesprochen gut angenommen. Bereits in den ersten 4 Wochen erhielt das LGA 513 Proben von 385 Personen aus bisher 16 Beratungsstellen. Aus den daraus resultierenden 1.026 Laborergebnissen wurden bereits 17 Chlamydieninfektionen und 11 Gonokokkeninfektionen nachgewiesen, wovon sich drei als Doppelinfektionen darstellten. Die kulturelle Anzucht der Gonokokken gelang in diesem Zeitraum in einem von fünf Fällen, eine Resistenz gegen die üblichen zur Therapie eingesetzten Antibiotika konnte ausgeschlossen werden.
Auf dem Poster werden die Ergebnisse die zum Ende des Jahres 2015 vorliegen, dargestellt.