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DOI: 10.1055/s-0036-1579613
Sentinel Node Markierung bei Mammakarzinom: Was bringt das Spätbild?
Fragestellung: Die Sentinel Node Biopsie (SNB) ist heute Standard bei der operativen Therapie bzw. beim axillären Staging des Mammakarzinoms. Nichtsdestotrotz sind internationale Leitlinien zum genaueren Procedere der SNB in Bezug auf Technik, z.B. Spätbild, vage. Im BGZ Graz wurde 2000 ein Protokoll zur SNB beim Mammakarzinom mit Spätbild am nächsten Tag eingeführt. Wir untersuchten, ob die szintigraphische Evaluierung am nächsten Tag im Vergleich zu den Frühbildern einen Informationsgewinn brachte.
Material und Methoden: Alle 232 Patientinnen mit Mammakarzinom an der UFK Graz von 10/2013 – 09/2015, bei denen eine präoperative szintigraphische SN Markierung durchgeführt wurde, wurden retrospektiv ausgewertet. Nach periareolärer Markierung mit 4 × 37 MBq 99 m Tc -Nanokolloid, erfolgte die Szintigrafie 2h (Frühbild) und 18h (Spätbild) p.i. Die Ergebnisse der Frühbilder wurden mit den Spätbildern verglichen.
Ergebnisse: Bei 232 Patientinnen wurden 238 SN Szintigrafien durchgeführt (6 bilaterale Karzinome). In 154/238 Szintigrafien (65%) war ≥1 SLN im Frühbild darstellbar; bei 84 (35%) war kein SN darstellbar, davon wurde bei 8/84 kein Spätbild mehr angefertigt. Von den restlichen 76 Fällen kam in 40/76 Fällen (52%) im Spätbild noch ein SN zur Darstellung, bei 36/76 (48%) nicht.
Diskussion: Ein darstellbarer LK in der Frühaufnahme nach szintigraphischer Markierung ist definitionsgemäß der SLK. In jenen 35% der Fälle in unserer Serie, wo im Frühbild kein SLN zur Darstellung kam, war das Spätbild zu 52% zielführend.