Rofo 2016; 188 - WISS107_7
DOI: 10.1055/s-0036-1581792

CT-Angiografie zur Verlaufskontrolle nach endovaskulärer Aneurysmareparatur (EVAR) – kombinierte Techniken der Strahlenreduktion

R Rotzinger 1, J Kahn 1, G Böning 1, B Hamm 1, F Streitparth 1
  • 1Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Strahlenheilkunde, Berlin

Zielsetzung:

Die endovaskuläre Aneurysmareparatur (engl.: endovascular aneurysm repair, EVAR) macht eine lebenslange Kontrolle durch CT-Angiografien (CTA) erforderlich. Dies führt zu erheblichen akkumulierten Strahlendosen. Diese Studie befasst sich mit Strahlenreduktion durch adaptiv statistische iterative Rekonstruktion (engl.: adaptive statistical iterative reconstruction, ASIR) bei verschiedenen Röhrenspannungen in der Verlaufskontrolle nach EVAR in Bezug auf die diagnostische Bildqualität.

Material und Methodik:

100 CTAs von 67 Patienten mit EVAR wurden mit 5 Protokollen untersucht: Gruppe A (n = 40) mit einem biphasischen Protokoll der gefilterten Rückprojektion (engl.: filtered back projection, FBP) bei 120 kV, B (n = 40), C (n = 10) und D1 (n = 5) biphasisch mit ASIR bei 120, 100 bzw. 80 kV und D2 (n = 5) mit einem monophasischen Splitbolusprotokoll bei 80 kV und ASIR. Die quantitative Bildqualität wurde durch Errechnung eines Signal-Rausch- (engl.: signal-to-noise ratio, SNR) und Kontrast-Rausch-Verhältnisses (engl.: contrast-to-noise ratio, CNR) bestimmt, die qualitative Bildqualität durch zwei erfahrene Untersucher mit einer 5-Punkte Likert-Skala bewertet. CTDIvol (mGy), totalDLP (mGy x cm) und die effektive Strahlendosis (mSv) wurden ermittelt.

Ergebnisse:

Die angewandte Stahlenexposition in allen ASIR Gruppen war signifikant geringer als in der FBP Gruppe (B: 37.4%, C: 48.6%, D1: 61.4%, D2: 75%). Im Vergleich zur Gruppe A waren die SNR und CNR in B gleichwertig und in C und D gleichwertig bis gering niedriger, jedoch ohne Relevanz für die diagnostische Bildqualität. Der Bildeindruck war in allen Gruppen gut bis exzellent, ohne relevante Einbußen diagnostischer Aussagekraft, bei hoher Übereinstimmung der Untersucher.

Schlussfolgerungen:

Kombinierte niedrig-kV und ASIR Protokolle tragen in CTA nach EVAR zur signifikanten Reduzierung der Strahlenexposition bei, ohne Bildqualität oder Aussagekraft einzuschränken. Wir empfehlen angepasste CTA-Protokolle zur Kontrolle nach EVAR unter Einbeziehung von ASIR mit reduzierter Röhrenspannung.