Z Gastroenterol 2016; 54 - K17
DOI: 10.1055/s-0036-1582086

Alternatives Verfahren zur Therapie des „buried bumper“

K Groneberg 1, S Reimer 1, T Kudlich 1, M Scheurlen 1
  • 1Med. Klinik und Poliklinik II, Universitätsklinikum Würzburg

Einleitung: Das Überwachsen der inneren Halteplatte einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG) mit Magenschleimhaut, der sogenannte „buried bumper“ stellt eine gefürchtete Langzeitkomplikation der Methode dar. Verantwortlich sind wahrscheinlich Pflegefehler mit konstant zu hohem Zug auf das Sondensystem und einer fehlenden regelmäßigen Mobilisation der Sonde. Es entstehen zunächst Druckulzera und Nekrosen der Mukosa, die zu einem Einwachsen der Halteplatte unter die konsekutiv proliferierende Schleimhaut führen, so dass die Sonde entfernt werden muss. Als Standardverfahren zur Entfernung der PEG-Sonde hat sich die Mobilisation ins Magenlumen nach mehreren tiefen radiären Inzisionen der Magenmukosa bis auf die Halteplatte mit einem durch die PEG-Sonde eingeführten Papillotom unter endoskopischer Kontrolle etabliert. Die Methode erfordert Erfahrung und Geschicklichkeit und ist durch ihren hohen Zeitaufwand für die häufig multimorbiden Patienten belastend.

In einer einzelnen Publikation [1] wurde als alternatives Verfahren zur PEG-Entfernung bei buried bumper eine Extraktion der Sonde durch die Bauchdecke direkt nach außen vorgeschlagen. Wir berichten über erste Erfahrungen mit dieser Methode bei 8 Patienten.

Methode: Unter Lokalanästhesie wird entlang der Sonde parallel zum Stichkanal eine Inzision mit einem spitzen Skalpell vorgenommen, bis die Spitze die Halteplatte erreicht. Eine über die Sonde in den Magen eingeführte Biopsiezange dient zur Stabilisierung und Schienung der Sonde. Wird die Zange im Magen geöffnet, entsteht zusätzlich ein Widerlager. Durch kontinuierlichen Zug an der PEG-Sonde wird die Halteplatte durch die Magenwand nach außen gezogen.

Ergebnisse: Die Methode wurde bei 8 Patienten mit buried bumper (6 m, 2 w, Alter 72 ± 8 Jahre, BMI < 25 kg/m2) durchgeführt. Die mediane Liegedauer der PEG betrug 12 (1 – 19) Monate. Die Dauer des Eingriffs betrug etwa 30 Minuten. Bei einem Patienten kam es zu einer venösen Blutung nach außen, die durch lokale Umstechung versorgt wurde. In keinem Fall traten Zeichen einer Magenperforation, lokaler Peritonismus oder sonstige Komplikationen auf. Bei 4/8 Patienten wurde unmittelbar nach der Entfernung der PEG eine neue Sonde in Durchzugstechnik gelegt, wodurch die ununterbrochene Fortführung der enteralen Ernährung gewährleistet war.

Schlussfolgerung: Die transabdominelle Entfernung der PEG-Sonde beim buried bumper stellt eine rasche, effiziente und risikoarme Alternative zur transgastralen Entfernung dar.

Literatur:

[1] Sauer B, Staritz M (2004) Z Gastroenterol 42:227