Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2016; 13 - A134
DOI: 10.1055/s-0036-1583456

Nachweis von zirkulierenden Tumorzellen mit EMT (epithelial-mesenchymale Transition) spezifischer Genexpression aus peripherem Blut bei metastasiertem Mammakarzinom

E Trapp 1, B Rack 1, M Tzschaschel 1, R Wuerstlein 1, J Jueckstock 1, L Majunke 1, J Koch 1, T Friedl 2, A Schramm 2, A Polasik 2, C Scholz 2, W Janni 2, M Alunni-Fabbroni 1
  • 1Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München/Krebszentrum München CCC LMU, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum Ulm, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland

Hintergrund: Aktuelle Daten zeigen, dass zirkulierende Tumorzellen (CTC) im Rahmen der epithelial-mesenchymalen Transition (EMT) ihren epithelialen zugunsten eines mesenchymalen Charakters verlieren können. Dies erschwert die Detektion von EMT betroffenen CTCs durch das einzige von der FDA zugelassene und auf Selektion EpCAM-positiver Zellen basierende CTC-Detektionsgerät CellSearch™ (Janssen Diagnostics, LLC). Ziel dieses Pilotprojekts war daher die Detektion von EMT betroffener CTCs.

Methode: Blutproben von Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom wurden an der Frauenklinik der LMU zu unterschiedlichen Zeitpunkten und unter verschiedenen Therapielinien gesammelt. Sie wurden mit dem CellSearch™ -System, als auch dem Adna-Test (AdnaGen GmbH, Deutschland) untersucht. Hierzu wurden zuerst die EpCAM- und CD45-positiven Zellfraktionen immunomagnetisch entfernt und die verbleibende EpCAM- und CD45-negative und somit von EMT betroffene Tumorzellen beinhaltende Zellfraktion mittels RT-qPCR analysiert. Die Genexpression von epithelialen (EpCAM, E-Cadherin, Cytokin 18 und 19), mesenchymalen (N-Cadherin, Vimentin), EMT-induzierenden (Twist1, Snail1, SLUG, Zeb1, FoxC2) und Stammzellmarkern (CD24, CD44, CD133) wurde ermittelt, um auf DNA-Basis EMT nachzuweisen.

Ergebnisse: CTCs konnten bei 9 von 28 Patientinnen mit dem CellSearch™ -System nachgewiesen werden. 6 dieser Patienten zeigten Überexpression epithelialer, mesenchymaler oder EMT-induzierender Marker. Von 19 CellSearchTM-negativen Patientinnen konnte eine erhöhte Genexpression in den beschriebenen EMT assoziierten Markergenen bei 11 Patientinnen beobachtet werden. 9 der im CellSearch™ negativen Patientinnen zeigten eine erhöhte Genexpression der Stammzellmarker. Genexpressionsmuster der Patientinnen, die bei Hormonrezeptorpositivität keine antihormonelle Therapie erhalten hatten, wiesen eine Überexpression in den Stammzellmarkergenen auf.

Zusammenfassung: Im Rahmen dieser Pilotstudie konnten wir zeigen, dass auf DNA-Ebene zirkulierende Tumorzellen mit epithelial-mesenchymaler Transition nachgewiesen werden konnten.