Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0036-1583920
Ernährungszustand und Leistungsfähigkeit bei palliativen Tumorpatienten
Hintergrund: Viele Tumorpatienten leiden im Verlaufe ihrer Erkrankung unter einer massiven Verschlechterung des Ernährungszustandes und der Leistungsfähigkeit. Ziel der Studie war es, die Assoziation zwischen Ernährungszustand und der Leistungsfähigkeit bei palliativen Tumorpatienten zu untersuchen.
Methoden: 58 Patienten mit einem metastasierten Krebs der Lunge (43%) oder des Magendarmtrakts (57%) wurden untersucht.
Die Leistungsfähigkeit wurde anhand von vier Tests ermittelt: i) maximale isometrische Handkraft (Jamar), ii) maximale Beinkraft (Beinpresse), iii) 30 Sekunden Sit-to-Stand-Test und iiii) Ausdauer (6-Minuten Gehtest). Als Ernährungsparameter wurden die Körpergröße, das Körpergewicht und der Phasenwinkel (Bioelektrischen Impedanzanalyse) erfasst und der BMI berechnet.
Resultate: Der BMI lag durchschnittlich bei 28 kg/m2 (17 – 42 kg/m2), der Phasenwinkel bei 5,3 ° (3,1 – 8,2 °).
Die Regressionsanalyse nach dem allgemeinen linearen Modell zeigte, dass das Gewicht ein signifikanter Prädiktor für alle Leistungstests ist (Handkraft (p < 0,01), 6-Min Gehtest (p = 0,03), Beinkraft (p < 0,01) und 30 Sekunden Sit-to-Stand-Test (p < 0,01)).
Der Phasenwinkel war lediglich mit den zwei Kraftmessungen signifikant assoziiert (Handkraft, p = 0,03, Beinkraft, p = 0,01). Kein Zusammenhang bestand zwischen dem Phasenwinkel und dem 6-Min Gehtest (p = 0,71), sowie zwischen dem Phasenwinkel und dem 30 Sekunden Sit-to-Stand-Test (p = 0,25).
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass sich das Körpergewicht als Marker für die allgemeine Leistungsfähigkeit von Tumorpatienten eignet, während ein zunehmender Phasenwinkel als Mass für die Zell- und Muskelmasse die reine Kraft reflektiert.