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DOI: 10.1055/s-0036-1584433
Head-to-Head-Studien für die versorgungsnahe klinische Forschung – Eignung zur Verbesserung der Evidenz von Phytopharmaka?
Head-to-Head-Studien (direkte Vergleichsstudien) können einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der praktischen Versorgung liefern. Die Zulassung von Medikamenten stellt nur eine Wirkung und Sicherheit unter Idealbedingungen (Efficacy) fest, oft nur belegt durch placebokontrollierte Studien in hoch selektionierten Populationen. Um nach der Zulassung von Medikamenten eine optimale Versorgung der Patienten zu gewährleisten, muss aus mehreren verfügbaren Optionen die beste Therapie ausgewählt werden. Comparative Effectiveness Research untersucht durch Vergleich zugelassener Pharmaka diejenigen mit der besten Wirksamkeit unter Alltagsbedingungen (Effectiveness) zu ermitteln. Den Goldstandard für den Wirksamkeitsvergleich bilden randomisierte Head-to-Head-Studien, die als „pragmatic Trials“ alternative Verfahren in breiten, repräsentativen und wenig selektionierten Kollektiven direkt miteinander vergleichen und einen patientenrelevanten Unterschied (Zusatznutzen) auffinden können. Diese Studien schaffen eine evidenzbasierte Grundlage für die Wahl oder den Ausschluss einer Therapie, was eine Verbesserung der medizinischen und wirtschaftlichen Qualität der Versorgung impliziert; sie können relevante Subgruppen oder Komedikationen berücksichtigen. Head-to-Head-Studien haben auch eine hohe Akzeptanz bei den Studienpatienten, da keine Gruppe eine a priori schlechtere Alternative oder etwa ein Placebo bekommt. Dabei können in diesen Studien hohe methodische Vorgaben hinsichtlich der Qualität der Planung, Durchführung und Auswertung eingehalten werden. Phytopharmaka stehen sowohl in Konkurrenz zu chemisch definierten Produkten als auch untereinander; auch sie müssen nach der Zulassung zur Verbesserung der Evidenz nicht nur zeigen, ob sie wirken (Efficacy), sondern auch wie sie relativ zu anderen Therapien (Efficiency) unter heutigen, realen Bedingungen wirken. Da versorgungsrelevante Vergleichsstudien oft aufwendig sind und der Verbesserung der öffentlichen Versorgung dienen, muss deren Finanzierung neben Industrieunterstützung auch über öffentliche Förderung durch die Erstattungsinstitutionen oder Wissenschaftsorganisationen erfolgen.
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