Einleitung: BLI ist eine neue endoskopisch-bildgebende Technik, die zu einer besseren Farbkontrastierung während der endoskopischen Untersuchung führt und damit die Charakterisierung von umschriebenen Läsionen und Gefäßstrukturen vereinfachen soll. Dies ist die erste Studie zur Erfassung der Wertigkeit der neuen Technologie zur Vorhersage des histologischen Befundes von kolorektalen Polypen.
Ziele: Primäres Studienziel war die Entwicklung einer vereinfachten Klassifikation für die in vivo Differenzierung von hyperplastischen und adenomatösen kolorektalen Läsionen unter Verwendung der neuen BLI Technologie. Sekundäres Studienziel war die Validierung der Klassifikation bei erfahrenen sowie unerfahrenen Untersuchern.
Material & Methoden: Zunächst wurde die Möglichkeit erfahrener Untersucher zur Vorhersage der Histologie erfasst. Auf diesen Ergebnissen aufbauend wurde eine Klassifikation entwickelt, welche die Vorhersage des histologischen Befundes kolorektaler Läsionen ermöglichen sollte. Schließlich wurde die neue Klassifikation bei unerfahrenen Untersuchern, einschließlich Medizinstudenten, untersucht. Abschließend erfolgte eine erste klinische Evaluation der neuen Klassifikation während der endoskopischen Untersuchung.
Ergebnisse: Es wurde ein vereinfachtes Klassifikationssystem zur Differenzierung hyperplastischer und adenomatöser kolorektaler Läsionen unter Verwendung der neuen BLI Technologie entwickelt und validiert. Eine sogenannte „high-confidence“ Diagnose wurde bei 80% der hyperplastischen und 88% der adenomatösen Polypen gestellt. Die Sensitivität und Spezifität lag bei jeweils 93%-100% bzw. bei 83%-92%. Während der klinischen Evaluation wurde die Diagnose in 88% der Polypen mit high-confidence gestellt und mit Sensitivitäten und Spezifitäten von jeweils 96% und 92%. Der positive Vorhersagewert betrug 96%, der negative Vorhersagewert 92%.
Zusammenfassung: Die ist die erste Studie welche das neue BLI System zur Vorhersage der Polypenhistologie evaluierte. Die neu entwickelte Klassifikation erlaubt eine ausreichende Vorhersage der Polypenhistologie entsprechend den Empfehlungen der Fachgesellschaften. Zukünftige, prospektive Multizenterstudien sollten diese Ergebnisse nun weiter validieren.
