Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P251
DOI: 10.1055/s-0036-1592783

Endometriose als Einflussfaktor bei Transfer kryokonservierter Embryonen

E Radler 1, C Allerstorfer 1, RB Mayer 1, T Ebner 1, P Oppelt 1, O Shebl 1
  • 1Kepler Universitätsklinikum, Gynäkologie, Geburtshilfe und Gyn. Endokrinologie, Linz, Österreich

Endometriose beeinflusst die Fertilität von Frauen und ist einer der Gründe von frustranem Kinderwunsch. Der Einfluss der Endometriose im Rahmen einer assistierten Reproduktion ist in vielen Arbeiten diskutiert. Im Sinne der Reduktion von Mehrlingsschwangerschaften werden immer weniger Embryonen pro Transfer zurückgegeben und somit Zyklen mit kryokonservierten Embryonen immer häufiger. In einer Arbeit unserer Studiengruppe konnte ein vergleichbares Outcome von Zyklen kryokonservierter und frischer Embryonen bei gleicher Embryoqualität gezeigt werden. In dieser Arbeit wird nun der Einfluss von Endometriose auf Zyklen mit kryokonservierten Embryonen untersucht.

Von ingesamt 510 retrospektiv untersuchten Auftauzyklen zeigte sich bei 90 Zyklen die Diagnose Endometriose (Studiengruppe). 420 Patientinnen ohne nachgewiesener Endometriose bildeten die Kontrollgruppe.

Be vergleichbarem Ater in beiden Gruppen zeigte sich die Schwangerschaftsrate zwischen den Gruppen unterschiedlich (Studiengruppe: 25,0% vs. Kontrollgruppe 35%). Auftaurate, Abortrate, Lebendgeburtenrate sowie Qualität der transferierten Embryonen wurde ebenso untersucht.

Endometriose scheint einen Einfluss auf den Erfolg von Zyklen mit kryokonservierten Embryonen zu haben. Es stellt sich die Frage ob die Ursache hierfür im Endometrium oder bei den Embryonen liegt. In einer rezenten Studie unserer Gruppe konnte ein Unterschied in der Qualität von Eizellen mit dem Einflussfaktor Endometriose gefunden werden. Dies könnte ein Hinweis auf einen Zusammenhang mit der Embryonenqualität bei Endometriose sein.