Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P328
DOI: 10.1055/s-0036-1592809

Ist die Behandlung von symptomatischen Fibroadenomen der Brust mittels sonographisch gesteuertem hochintensivem Ultraschall (HIFU) in Lokalanästhesie möglich?

B Boeer 1, SY Brucker 1, J Dezulian 1, R Fugunt 1, I Gruber 1, A Hartkopf 1, G Helms 1, U Hoopmann 1, A Kasperkowiak 1, M Marx 2, E Oberlechner 1, C Ott 1, C Röhm 1, M Hahn 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • 2Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Brustchirurgie, Radebeul, Deutschland

Hintergrund: Thermochirurgische Behandlungen symptomatischer Fibroadenome der Brust stellen zunehmend eine Alternative zur Exzisions- oder Vakuumsaugbiopsie dar. Bei der sonographisch gesteuerten HIFU-Methode wird durch gebündelte Ultraschallwellen das Gewebe erhitzt und zerstört. Die Eingriffe können ambulant, ohne Hautinzision oder ästhetische Beeinträchtigungen durchgeführt werden.

Zielsetzung: Ermittlung der Durchführbarkeit und Schmerzhaftigkeit der sonographisch gesteuerten HIFU Therapie von symptomatischen Fibroadenomen in Lokalanästhesie.

Methodik: 27 Frauen mit histologisch gesicherten Fibroadenomen der Brust kleiner 25 mm wurden in die Studie eingeschlossen. Alle Probandinnen erhielten eine einmalige HIFU-Behandlung (Echopulse, Theraclion, Malakoff, Frankreich). Hierbei wurde nach vorheriger Lokalanästhesie eine Ablation des Zielgewebes durch die therapeutische Wärmekonzentration im Zielbereich erreicht. Die intraoperative Erfolgskontrolle zeigte sich sonographisch in Form einer echoreichen Wolke, die um den Befund entstand..

Anschließend wurde die Schmerzhaftigkeit der Behandlung anhand einer Schmerzskala ermittelt. Es erfolgten drei Verlaufskontrollen über 12 Monate mit Erfassung der sonographischen Volumenveränderung über die Zeit, Ermittlung des Schmerzscores und der Komplikationen.

Ergebnis: Unsere ersten Erfahrungen zeigen, dass in Lokalanästhesie sonographisch geführte HIFU Behandlungen von symptomatischen Fibroadenomen bis 25 mm gut durchführbar sind.

Abgesehen von temporären Hautreizungen wurden keine schweren Komplikationen während des Eingriffs in Lokalanästhesie beobachtet. Bei allen Eingriffen lag eine suffiziente lokale Betäubung vor, so dass es in keinem Fall zu einem Abbruch des Eingriffs kam.

Bei der Applikation des Lokalanästhetikums ist bei HIFU Eingriffen darauf zu achten, dass die Konzentration hoch und das Volumen niedrig gewählt werden sollte.