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DOI: 10.1055/s-0036-1592944
Neuartiger Operationsansatz zur erleichterten Ballonextraktion bei der fetoskopischen Therapie der ausgeprägten angeborenen Zwerchfellhernie durch Anwendung eines polypropylene-Fadens
Fragestellung: Komplikationen bei der Entfernung des Trachealballons nach intrauteriner fetoskopischer Behandlung einer ausgeprägten angeborenen Zwerchfellhernie (CDH) beeinträchtigen das operative Outcome und erhöhen die Morbidität der Therapie. Wir Berichten über eine Variation der etablierten Therapie welche das operative Risiko bei der Entfernung des Trachealballons reduzieren könnte.
Fallbericht: Im Fall einer sonographisch diagnostizierten, fetalen Zwerchfellhernie, erfolgte die fetalchirurgische Behandlung nach 28+4 voll. SSW mit einer e/o LHR von 0,21.
Bei der fetoskopischen Trachealokklusion wurde der verwendete Latexballon (Goldbal 5®, 2,5 ml, max size 12 × 28 mm BALT Extrusion, Montmorency, France) mit einem 7 cm langen Polypropylenfaden (5/0, monofil) verbunden.
Im weiteren Verlauf vergrößerte sich die LHR von 0,52 auf 2,8 nach 34+2 voll. SSW. Dies entspricht einer Verbesserung der o/e-ratio von 0,21 auf 1,34. Zwei Monate nach der Einlage erfolgte die Entfernung des Trachealballons. Bei der fetoskopischen Entfernung konnte der Polypropylenfaden leicht lokalisiert werden.
Die Entbindung erfolgte per sectionem. Die angeborene Zwerchfellhernie wurde am folgenden Tag erfolgreich operiert.
Diskussion: Die intrauterine fetale Trachealokklusion (FETO) ist eine übliche pränatale Therapieoption bei der congenitalen Zwerchfellhernie mit schlechter Prognose. Durch die hier beschriebene Variation des OP-Verfahrens lässt sich das Auffinden wie auch die Entfernung des verwendeten Trachealballons deutlich vereinfachen. Hierdurch lässt sich die Operationszeit verringern. In wieweit die beschriebene Variante die Entfernung des Ballons im Rahmen einer ungeplanten Entbindung durch EXIT- procedure vereinfacht und ob eventuell eine geplante Entbindung per EXIT am Termin eine mögliche Alternative zur fetoskopischen Entfernung des Ballons darstellt, wird sich erst in Zukunft klären lassen.